Erkältungswelle rollt in Sachsen-Anhalt
Archivmeldung vom 14.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn Sachsen-Anhalt hat die Erkältungswelle begonnen. Ärzte melden zum Teil eine ungewöhnlich frühe Häufung von Fällen. Betroffen sind vor allem Kinder. "Die Praxen waren schon das ganze Jahr über gut gefüllt. Nun haben wir Anstiege bei Corona und anderen Atemwegserkrankungen", sagt Tobias Brehme, Sprecher der Landesärztekammer, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
"Die wenigsten tragen einen Mundschutz, Erreger breiten sich mehr aus." Die Auslastung in den Praxen sei regional unterschiedlich. Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte seien die Praxen in diesem Jahr ohnehin stark ausgelastet gewesen, "jetzt steigt die Kurve aber sehr hoch an. Die Leute stehen teilweise bis ins Treppenhaus", sagt der Landesvorsitzende Roland Achtzehn. Einen Grund für die Häufung sieht er auch in Kindereinrichtungen, die sensibler mit Krankheitssymptomen umgehen. "Die Kinder werden bei kleinsten Anzeichen sofort nach Hause geschickt - eine Folge der Pandemie." Vorwiegend handele es sich um Rhinoviren, die Erkältungen der oberen Atemwege verursachen, und Noroviren, die Magen-Darm-Infekte auslösen.
Laut dem Hausärzteverband Sachsen-Anhalt steigt aktuell auch die Zahl der Corona-Erkrankungen. Die Inzidenz im Bundesland lag am Donnerstag bei 793. Erhöht hat sich zudem die Zahl der Grippefälle. Seit Anfang September wurden laut Landesamt für Verbraucherschutz 136 Infektionen gemeldet, im Vorjahreszeitraum waren es lediglich drei. Insgesamt sind es rund 1.300 Fälle 2022 (2021: 65). Der Hausärzteverband und die Kinderärzte gehen von einer starken Grippewelle in dieser Saison aus.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)