Vorermittlungen wegen Verdachts illegaler Organtransplantationen am Uniklinikum Kiel
Archivmeldung vom 24.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAufgrund von Recherchen des ARD-Magazins MONITOR (gestern um 21.45 Uhr) prüft die Kieler Staatsanwaltschaft zur Zeit, ob sie ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Organgeschäften des Uniklinikums Kiel eröffnet.
Dabei geht es um mögliche Verstöße gegen das
Transplantationsgesetz sowie um den Verdacht der Bestechung.
Hintergrund sind Lebertransplantationen bei Bürgern aus
Saudi-Arabien, die in Kiel operiert worden sind. Einige der
saudischen Privatpatienten haben nach Recherchen von MONITOR dabei
auch Organe erhalten, die nach den Bestimmungen von Eurotransplant
nur in Ausnahmefällen für Wartelisten-Patienten außerhalb des
Eurotransplant-Raum vorgesehen sind.
Die Vorwürfe richten sich dabei insbesondere gegen den Leiter des Kieler Transplantationszentrums, Prof. Dieter Bröring, der seit Ende 2006 in Kiel Lebertransplantationen durchführt. Nach MONITOR-Recherchen waren Patienten aus Saudi-Arabien ursprünglich für sog. Lebendspenden mit Verwandten vorgesehen, haben dann aber ein Fremdorgan eines hirntoten Spenders über Eurotransplant erhalten. Eurotransplant im niederländischen Leiden reguliert und überwacht die Vergabe von Spenderorganen bei Organtransplantationen.
Quelle: Pressemitteilung WDR