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Herz aus 3D-Drucker soll Medizin revolutionieren

Archivmeldung vom 14.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Zurich Heart
Bild: Zurich Heart

Forscher der ETH Zürich haben erstmals ein weiches Kunstherz entwickelt, das viele Nachteile moderner künstlicher Implantate beseitigen könnte. Das weiche Kunstherz wurde mittels 3D-Drucker aus Silikon hergestellt, wiegt 390 Gramm und hat ein Volumen von 679 Kubikzentimeter. "Es handelt sich um einen Silikon-Monoblock, der ein kompliziertes Innenleben hat", erzählt Projektleiter Nicholas Cohrs im pressetext-Gespräch.

In einem ersten Test gab das Herz jedoch schon nach 3.000 Schlägen nach. Doch der Forscher gibt nicht auf und setzt auf eine konsequente Weiterentwicklung: "Unser Ziel ist eine Langzeitlösung. Gerade ältere Menschen bekommen seltener Spender-Herzen", so Cohrs. Das neue Silikonherz übertrumpft moderne Implantate mit seiner großen Ähnlichkeit zum menschlichen Organ. "Aktuelle Systeme sind eigentlich nur Blut-Pumpen und führen regelmäßig zu schweren Komplikationen. Menschen mit solchen Implantaten haben zusätzlich keinen Puls."

Forschungen in diesem Bereich sind wichtig. Weltweit leiden rund 26 Mio. Menschen an einer Herzinsuffizienz. Getestet hat das Implantat der ETHZ-Doktorand Anastasious Petrou. Ergebnis: Das Kunstherz funktioniert prinzipiell gut. Das Problem ist jedoch das Meterial. Denn bereits nach einer halben bis drei Viertel Stunde gibt der Stoff nach.

Suche nach richtigem Materialmix

Das nächste Ziel ist es, nun die Reißfestigkeit des Materials zu erhöhen. "Wir versuchen auf eine Mio. Schläge zu kommen", sagt Cohrs. Dafür werden unterschiedliche Materialkombinationen unter die Lupe genommen. Ein funktionierendes Kunstherz könnte vielen Menschen das Leben retten. "Und mit unserem Herz haben die Patienten auch wieder einen Puls", fügt der Forscher abschließend hinzu.

Quelle: www.pressetext.com/David Liedtke

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