Stiko fordert einheitliches Vorgehen bei Astrazeneca-Impfungen
Archivmeldung vom 08.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat einen klaren Fahrplan der Gesundheitsminister von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen bei Astrazeneca-Impfungen gefordert. Auf die Frage, was er von den Ministern erwarte, sagte Mertens der "Rheinischen Post" : "Ein klares, einheitliches und möglichst einfaches Vorgehen."
Zugleich äußerte sich Mertens zur jüngsten Stiko-Empfehlung, wonach Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Astrazeneca-Impfung erhalten haben, beim Zweittermin mit einem anderen Impfstoff immunisiert werden sollen: "Der Schutz gegen Covid-19 nimmt bei einmaliger Astrazeneca-Impfung nach gewisser Zeit ab." Mertens wies darauf hin, dass es bei einer Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff sogar zu einer besseren Schutzwirkung kommen könne.
"Es gibt weder einen Hinweis darauf noch eine plausible immunologische Überlegung dazu, dass die Auffrischung der Immunantwort gegen das Spike-Protein durch den heterologen mRNA-Impfstoff eine negative Auswirkung haben könnte", sagte der Stiko-Chef. "Es könnte übrigens sogar sein, dass die Schutzwirkung stärker ausfällt", so Mertens. Er schloss aus, dass es zu einer Art "Streit zwischen zwei Impfstoffen" im menschlichen Organismus kommen könne. Zugleich plädierte er für eine weiterhin sorgfältige Überwachung durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). "Wir müssen den weiteren Fortgang der Impfungen, mit allen Impfstoffen, genau überwachen. Dies ist zuerst Aufgabe des PEI", sagte der Stiko-Chef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur