Neue Augentropfen heilen Grünen Star im Schlaf
Archivmeldung vom 13.04.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon Forschern der University of British Columbia entwickelte Augentropfen könnten Glaukome künftig im Schlaf behandeln. Laut Forschungsleiter Vikramaditya Yadav werden medizinische Augentropfen zwar allgemein zur Behandlung eingesetzt, jedoch häufig nur schlecht aufgenommen.
Alle Teile werden erreicht
"Weniger als fünf Prozent des Medikaments bleiben im Auge, der Großteil rinnt einfach weg. Auch wenn das Medikament aufgenommen wird, kann es sein, dass es den hinteren Teil des Auges nicht erreicht", weiß Yadav. Das ist jedoch für die Behandlung der geschädigten Neuronen und des Augendrucks erforderlich. Der Grüne Star gilt weltweit als eine der führenden Ursachen für Blindheit.
Zur Lösung dieses Problems haben die Forscher ein Hydrogel entwickelt, das mit Tausenden Nanopartikeln angefüllt wurde, die Cannabigerolsäure enthalten. Das ist ein Cannabiswirkstoff, der bei der Linderung der Symptome des Grünen Stars bereits gute Ergebnisse geliefert hat. Wenn die Forscher die Tropfen auf gespendete Hornhäute von Schweinen aufgebracht haben, wurde das Medikament rasch aufgenommen und erreichte den hinteren Teil des Auges. Werden die Tropfen vor dem Schlafengehen verabreicht, bildet sie beim Kontakt mit dem Auge eine Linse. Die Nanopartikel lösen sich im Laufe der Nacht langsam auf und dringen in die Hornhaut ein. Bis zum Morgen löst sich die Linse dann auf.
Nanopartikel als Schlüssel
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Cannabinoide wie Cannabigerolsäure bei der Behandlung von Grünem Star wirksam sind. Bisher wurden jedoch keine entsprechenden Augentropfen entwickelt. Verantwortlich dafür ist laut den Forschern, dass sich Cannabinoide nicht leicht in Wasser lösen. Durch den Einsatz von Nanopartikeln und Hydrogel glaubt man eine Lösung gefunden zu haben. Das neue Verfahren könnte auch zur Behandlung von anderen Augenerkrankungen wie Infektionen oder Makula-Degeneration eingesetzt werden. Die Ergebnisse wurden im Magazin "Drug Delivery & Translational Research" veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann