Umfrage: Deutsche haben Angst vor Krankenhausaufenthalt
Archivmeldung vom 20.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFast sechs von zehn Deutschen sorgen sich vor langen Krankenhausaufenthalten und Operationen als Folge der Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Die Ängste sind berechtigt, denn tatsächlich gehört Vorhofflimmern mit jährlich mehr als 230.000 Einweisungen zu den zehn häufigsten Gründen für Krankenhausaufenthalte in Deutschland. Gleichzeitig sorgt sich mehr als jeder zweite Bundesbürger um eine verminderte Lebensqualität. 46 Prozent sorgen sich davor, vorzeitig zu sterben.
Das ergab die aktuelle Studie des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung unter 1.000 Bundesbürgern im Auftrag der Aufklärungskampagne "Vorhofflimmern - Herz außer Takt" (www.herz-ausser-takt.de).
Die Ängste der Patienten werden seit kurzem auch in den Therapiezielen bei Vorhofflimmern berücksichtigt. In den im Jahr 2010 aktualisierten internationalen Leitlinien zur Behandlung dieser Herzerkrankung werden die Vermeidung von Krankenhausaufenthalten und die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten als Ziele formuliert. Patienten mit Vorhofflimmern sollten zur Vermeidung eines Schlaganfalles mit Medikamenten behandelt werden, die die Blutgerinnung hemmen. Zudem gehören die Frequenzkontrolle, damit das Herz nicht rast, sowie Medikamente die den Rhythmus des Herzschlages wieder normalisieren, zu einer leitliniengerechten Behandlung.
Außerdem können Patienten auch durch ihr eigenes Verhalten den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Dabei sollten sie nicht nur die Therapie einhalten, sondern gleichzeitig auf den Blutdruck achten sowie in Absprache mit dem Arzt regelmäßig Sport treiben und Entspannungsübungen in den Alltag einbauen.
Werden alle Aspekte bei der Behandlung von Vorhofflimmern beachtet, können die von Patienten gefürchteten Krankenhausaufenthalte in vielen Fällen vermieden werden. Auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert sich. Vor allem sinkt durch eine adäquate Therapie die Gefahr von Folgeerkrankungen wie Schlaganfall oder tödliche Herzerkrankungen deutlich. Bleibt die Herzrhythmusstörung jedoch unbehandelt, so verschlechtert sich die Prognose von Patienten - das Sterberisiko verdoppelt sich.
Schon jetzt leiden in Deutschland rund eine Million Menschen unter der häufigsten Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern, bei steigender Tendenz. Schätzungen gehen davon aus, dass es in 50 Jahren doppelt so viele Erkrankte geben wird. Die Volkskrankheit trifft Männer und Frauen gleichermaßen.
Quelle: IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (ots)