Anti-Depressiva-Verschreibungen mehr als verdoppelt
Archivmeldung vom 13.08.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine aktuelle Sonderauswertung des TK-Gesundheitsreports zeigt, dass sich das Volumen der verschriebenen Antidepressiva unter Deutschlands Beschäftigten in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat: Statistisch gesehen erhielt jeder Berufstätige 2009 für acht Tage Medikamente zur Behandlung von Depressionen. Das bedeutet einen Anstieg von 113 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000.
Frauen erhielten mit 10,5 Tagesdosen deutlich mehr Antidepressiva als Männer, die Medikamte für sechs Tage verschrieben bekamen. Allerdings fällt der Anstieg des an Männer verordneten Volumens mit 132 Prozent in der letzten Dekade deutlich stärker aus. Auch zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es gravierende Unterschiede. Während die Berufstätigen in Bayern mit neun Tageseinheiten bundesweit das höchste Pro-Kopf-Volumen verschrieben bekamen, erhielten die Sachsen-Anhaltiner lediglich für knapp sechs Tage Antidepressiva. Wiebke Arps, die bei der TK für den Gesundheitsreport verantwortlich ist, zu den Daten: "Das hohe Antidepressiva-Volumen in Bayern ist vor allem vor dem Hintergrund erstaunlich, dass die Berufstätigen im Freistaat, neben Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt, die wenigsten psychisch bedingten Krankschreibungen haben."
Quelle: TK Techniker Krankenkasse