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Deutlich mehr Frauen stillen nach Hausgeburten

Archivmeldung vom 11.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schwangere: stillt öfter nach Hausgeburt. Bild: pixelio.de, www.helenesouza.com
Schwangere: stillt öfter nach Hausgeburt. Bild: pixelio.de, www.helenesouza.com

Werdende Mütter, die Hausgeburten ihrer Kinder bevorzugen, stillen im Anschluss daran häufiger, wie Forscher des Trinity College Dublin nachgewiesen haben. Frauen stillen demnach doppelt so wahrscheinlich, wenn das Kind nicht im Krankenhaus auf die Welt gekommen ist. Für die Studie wurden die größten Datenbanken zu diesem Bereich ausgewertet.

Für die Studie des Department of Public Health and Primary Care wurden die Daten von über 17.500 Frauen aus der "Millennium Cohort Study" und rund 10.500 Frauen der "Growing Up in Ireland"-Studie ausgewertet. Ergebnis: Eine Hausgeburt steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Stillen nach der Geburt. In der Folge wurden diese Kinder auch eher in den nächsten sechs Monaten gestillt.

Mütter, die ihr Kind zu Hause auf die Welt gebracht hatten, stillten es wahrscheinlicher ausschließlich in den ersten sechs Lebensmonaten. Das galt für 22 Prozent der Teilnehmerinnen. Bei Krankenhausgeburten waren es hingegen nur neun Prozent. Die WHO empfiehlt Müttern, ihre Kinder in diesem Zeitraum ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren.

Andere Art von Betreuung

Basierend auf den gesammelten Daten und der Analyse der Faktoren rund um eine Geburt zu Hause und im Krankenhaus, vermutet das Team um Lina Zgaga eine Reihe von Gründen. Grundlegend ist, dass das Ausmaß der Unterstützung und die Art der Betreuung, die bei diesen beiden Arten der Geburt angeboten werden, grundlegend verschieden sind.

Bei einer Hausgeburt ist eine Hebamme, anders als im Krankenhaus, führend tätig. Nach einer Geburt im Krankenhaus ist im Gegensatz dazu eine Vielzahl von Experten mit der medizinischen Versorgung von Mutter und Kind beschäftigt. Das kann zu einer Flut von sich teilweise auch widersprechenden Informationen führen. Nachweisbare Unterschiede gibt es auch bei den Infos, die den Frauen zum Stillen selbst zur Verfügung gestellt werden. Hebammen legen normalerweise gerade auf diesen Bereich sehr viel Wert.

Längerer Hautkontakt möglich

Bei einer Hausgeburt sind unmittelbarer und längerer Hautkontakt möglich. Dieser Umstand wird allgemein als positiv angesehen - sowohl für den Beginn des Stillens als auch für die Bindung zwischen Mutter und Kind. Der Einsatz von Geburtszangen oder Saugglocken findet im Krankenhaus häufiger statt und kann zu Stress führen. Stress während der Geburt wiederum wird mit seltenerem Stillen in Zusammenhang gebracht.

Außerdem werden im Krankenhaus öfter Schmerzmittel eingesetzt, die beim Kind zu Lethargie und bei der Mutter zu verzögerter Milchproduktion führen können. Im Spital erhalten Kinder auch eher von Anfang an Säuglingsnahrung. Schuld daran dürften Personalmangel und das Vermeiden von Problemen beim Stillen sein. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "BMJ Open" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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