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Jeder Fünfte mit psychischer Diagnose

Archivmeldung vom 11.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei mehr als jeder fünften Erwerbsperson wurde 2006 bei einem Arztbesuch mindestens einmal die Diagnose "Psychische Störung" gestellt. Das geht aus dem Gesundheitsreport hervor, den die Techniker Krankenkasse (TK) heute in Berlin vorstellte.

"Die Daten aus dem ambulanten ärztlichen Bereich zeigen, dass psychische Erkrankungen deutlich häufiger vorkommen als es die bisherigen Auswertungen der Krankschreibungen und Arzneimittelrezepte vermuten ließen", kommentierte Dr. Christoph Straub, stellvertretender Vorsitzender des TK-Vorstandes, die Ergebnisse.

Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer: Bei fast jeder dritten Frau zwischen 15 und 65 Jahren wurde 2006 mindestens einmal eine psychische Diagnose gestellt, bei den Männern war fast jeder Sechste betroffen. Zudem zeigt der Report große regionale Unterschiede auf. "Es besteht ein deutliches West-Ost-Gefälle. In den neuen Bundesländern wurden durchweg weniger psychische Störungen diagnostiziert als im Bundesdurchschnitt. Besonders viele psychische Erkrankungen wurden in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin festgestellt. In der Hauptstadt war mit 27,4 Prozent mehr als jede vierte Erwerbsperson betroffen", erklärt Dr. Thomas Grobe vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung in Hannover, der die Daten für die TK ausgewertet hat.

Zu den häufigsten Einzeldiagnosen psychischer Störungen zählen Depressionen, Reaktionen auf schwere Belastungen sowie somatoforme Störungen, die bei sieben bzw. fünf und acht Prozent der Erwerbspersonen diagnostiziert wurden. Von den Diagnosen sind Frauen jeweils doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Jeder siebte Patient war aufgrund seiner psychischen Krankheit arbeitsunfähig. Da Krankschreibungen unter den entsprechenden Diagnosen sehr lange dauern und es den Betroffenen vor allem nach stationären Aufenthalten oftmals schwer fällt, wieder in ihrem Alltag in Beruf und Familie Fuß zu fassen, sprach sich Dr. Straub vor allem für eine verbesserte ambulante Versorgung aus. "Wir brauchen Angebote, die direkt im Lebensumfeld der Patienten ansetzen und ihnen ermöglichen, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben." Dazu zählt Straub vor allem für chronisch psychisch Kranke eine sozialpsychiatrisch ausgerichtete Versorgung im Lebensumfeld der Versicherten, ein "home treatment" mit ambulanten Kriseninterventionen und so genannten Rückzugsräumen und Krisenpensionen.

Der TK-Gesundheitsreport

Der TK-Gesundheitsreport wertet jedes Jahr die Krankenstandsdaten der 2,5 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen aus. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Arbeitslosengeld I-Empfänger. Für den Gesundheitsreport 2008 mit dem Themenschwerpunkt "Psychische Störungen" wurden zusätzlich Diagnosedaten aus dem ambulanten Bereich ausgewertet. Da diese Daten den Krankenkassen erst zeitverzögert zur Verfügung stehen, beziehen sich die Diagnosedaten auf das Jahr 2006.

Quelle: Techniker Krankenkasse (TK)

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