Sorge um Gesundheitsdaten
Archivmeldung vom 24.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Deutschen stehen der zunehmenden Digitalisierung von Gesundheitsdaten überwiegend kritisch gegenüber.
Jeder Zweite hat große Bedenken, ob Daten von Armbändern, die den Blutdruck erfassen, von der elektronischen Krankenkassenkarte oder von Apps für Medikationspläne sicher sind, berichtet die "Apotheken Umschau" über eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Ein weiteres Drittel der Befragten äußerte "etwas Bedenken". Keine Probleme mit der Digitalisierung hatten lediglich 18 Prozent.
Gröhe warnt vor leichtfertigem Umgang mit persönlichen Gesundheitsdaten
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat vor dem leichtfertigen Umgang mit persönlichen Gesundheitsdaten gewarnt. Der CDU-Politiker sieht durchaus die Vorteile vieler Apps, die zu gesundheitsbewusstem Verhalten anspornen: Während aber bei der geplanten Gesundheitskarte besonders strenge Sicherheitsregeln gelten, seien "solch hohe Standards bei privaten Anbietern von Apps oftmals nicht gegeben", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus". Zugleich machte der Minister deutlich, dass das steigende Aufkommen an persönlichen Gesundheitsdaten von Versicherern nicht zu einer Diskriminierung Kranker missbraucht werden dürfe. "Die neuen technischen Möglichkeiten dürfen nicht dazu führen, dass Versicherungsunternehmen Rosinenpickerei zu Lasten von älteren und kränkeren Versicherten betreiben", warnte Gröhe.
Umfrage: Mehrheit begrüßt elektronische Krankenversicherungskarte
Fast zwei Drittel aller Deutschen begrüßen die neue elektronische Krankenversicherungskarte. Laut einer Emnid-Umfrage des Nachrichtenmagazins "Focus" finden es 61,6 Prozent der Befragten sinnvoll, dass es in Zukunft möglich sein wird, auf der Karte unter anderem ärztliche Diagnosen und Laborwerte zu speichern. Nur 32,8 Prozent lehnten dies ab. 5,6 Prozent machten keine Angabe. Vor allem im Osten Deutschlands und bei Männern war die Zustimmung mit 68 Prozent beziehungsweise 67 Prozent überdurchschnittlich. Dies trifft ebenso auf Wähler von AfD (74 Prozent), CDU/CSU (69 Prozent), FDP (68 Prozent) und Nichtwähler (61 Prozent) zu. Bei Wählern von Grünen (46 Prozent), Linken (48 Prozent) und SPD (58 Prozent) liegt die Zustimmung niedriger.
Quelle: Wort und Bild - Apotheken Umschau (ots) / dts Nachrichtenagentur