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US-Studie: Im Schnitt 9.000 Keime pro Haushalt

Archivmeldung vom 28.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Staub: Auffangbecken für Keime und Bakterien. Bild: flickr.com/NIAID
Staub: Auffangbecken für Keime und Bakterien. Bild: flickr.com/NIAID

Die Mikroben, denen wir täglich in unserem eigenen Haushalt ausgesetzt sind, sind zahlreicher als vielfach angenommen. Wie aus einer aktuellen Studie von Forschern der University of Colorado hervorgeht, tummeln sich in einem durchschnittlichen US-Haushalt insgesamt rund 9.000 verschiedene Mikroorganismen. Darunter können Bakterien zu finden sein, die Infektionen verursachen oder Schimmelpilze, die Allergien auslösen. Besonders interessant: Welche Mikroben vorkommen, hängt von Faktoren wie dem Wohnort, dem Geschlecht seiner Bewohner oder dem Vorhandensein von Haustieren ab.

"Der menschliche Haushalt ist eines der wenigen Ökosysteme der Erde, die sich immer weiter verbreiten", heißt es auf der Webseite des Projekts "The Wild Life of Our Homes", in dessen Rahmen die vorliegende Untersuchung durchgeführt worden ist. Die Analyse der verschiedenen Spezies in und rund um unsere Häuser und Wohnungen sei dabei sehr spannend. "Diese Mikroben, die auf und mit uns leben, sind deshalb so interessant, weil ihre Präsenz oder Abwesenheit womöglich einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben kann", so die beteiligten Wissenschaftler.

Bislang hätte die Wissenschaft diesen Bereich aber sträflich vernachlässigt. "Dabei ist es enorm wichtig, die Ökologie und Entwicklung dieser Spezies - Bakterien, Pilze oder Insekten - zu verstehen", betont Studienautorin Noah Fierer, Professorin für Ökologie und Evolutionsbiologie gegenüber "BBC News". Um diese besser verstehen zu können, hat sie im Rahmen ihres Projekts knapp 1.200 Staubproben aus US-Haushalten gesammelt und genauer untersucht. "Die Bürger haben uns einfach Staubreste geschickt, die sich auf den oberen Kanten von Türrahmen im Innen- und Außenbereich ihrer Häuser angesammelt haben", schildert Fierer. Diese Stelle werde nämlich beim Putzen oft übersehen.

Das Geschlecht beeinflusst die Mikrobenart

Die Analyse der Proben lieferte einige neue Erkenntnisse. So ist die Zusammensetzung der Bakterien in den Innenräumen offensichtlich stark von seinen Bewohnern abhängig. Waren etwa mehr Männer als Frauen im Haushalt, fanden sich vermehrt Hautbakterien wie Dermabacter und Corynebacterium im Staub. Überwog hingegen die Anzahl der Frauen in der Wohnung, äußerte sich das in höheren Keimzahlen an Milchsäurebakterien der Gattung Lactobacillus. Ein großer Anteil von Bakterien der Gattungen Prevotella, Porphyromonas, Moraxella und Bacteroides ließ wiederum mit 92-prozentiger Sicherheit auf einen Haushalt mit Hund schließen.

Auffällig ist zudem, dass sich die Keimspuren auf Außentüren deutlich von jenen im Innenbereich unterschieden. Bei Pilzen waren dabei vor allem die geografische Lage und das Klima des Wohnortes von besonderer Bedeutung. Welche Arten von Pilzen zu erwarten sind, richtet sich demnach nach der jährlichen Durchschnittstemperatur und Niederschlagsmenge.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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