Anti-Stress-Wirkstoff reduziert Fettleibigkeit
Archivmeldung vom 13.12.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Protein FKBP51 fungiert als molekulares Bindeglied zwischen dem Stress-Regulationssystem und Stoffwechsel-Vorgängen im Körper. Dieses Wissen könnte einen neuen Ansatz zur Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes ermöglichen, wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie herausgefunden haben.
Signalkaskade wird beeinflusst
"FKBP51 beeinflusst im Muskelgewebe eine Signalkaskade, die bei zu großer Kalorienzufuhr zur Entstehung von Glukoseintoleranz führt, also dem Kernsymptom von Typ II Diabetes", resümiert Projektleiter Mathias Schmidt. Viel fettreiche, ungesunde Ernährung bedeutet Stress für den Körper. FKBP51 wird daraufhin vermehrt im Muskel gebildet und führt fatalerweise dazu, dass Glukose vermindert aufgenommen wird - Diabetes und Fettleibigkeit können entstehen.
Blockiert man FKBP51, so kommt es auch nicht zu Diabetes; selbst dann nicht, wenn weiter ein Überangebot an Kalorien zugeführt wird, wenn der Stress für den Körper also bestehen bleibt. Weniger FKBP51 im Muskelgewebe hingegen bedeutet weniger Glukoseintoleranz und damit einen normal weiterlaufenden Stoffwechsel. FKBP51 kann durch speziell entwickelte Moleküle pharmakologisch gehemmt werden. Die Forscher wollen darauf aufbauend nun Substanzen zu klinischen Testpräparaten weiterentwickeln.
Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann