"Modedroge" elektronische Zigarette - Risiko für die Zähne
Archivmeldung vom 09.04.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHollywood-Stars wie Katherine Heigl rauchen sie, auch in Deutschland ist sie total angesagt: Die elektronische Zigarette qualmt und stinkt nicht, fällt nicht unter das Rauchverbot und färbt die Zähne nicht gelb. Mediziner befürchten dennoch gesundheitliche Risiken.
Die meist aus China importierten und im Internet vertriebenen elektrischen Plastik-Glimmstängel gelten als "gesündere" Alternative zu herkömmlichen Zigaretten. Das Prinzip ist simpel: Mit jedem Zug inhaliert der Raucher Nikotinkonzentrat, dass ein Akku-Brennelement verdampft hat. Die Anbieter werben damit, dass dabei angeblich keine Schadstoffe aufgenommen werden. Experten der US-Behörde Food and Drug Administration (FDA) haben im Kondensat allerdings bereits krebsverursachende Nitrosamine sowie weitere schädliche Substanzen nachgewiesen.
Jetzt warnen auch deutsche Mediziner vor gesundheitlichen Folgeschäden: "Die Nikotinaufnahme durch elektrische Zigaretten ist besonders riskant für Menschen mit Zahnimplantaten", berichtet der Lübecker Kieferchirurg und Implantologe Hans-Peter Ulrich. "Nikotin vermindert die Durchblutung der Mundschleimhäute. Wer diese vermeintlich weniger gesundheitsschädlichen Zigaretten konsumiert, riskiert, dass frisch eingesetzte Implantate nicht einheilen," erklärt Ulrich, der auch Mitglied der European Centers for Implantology (ECDI) ist. In dieser Vereinigung sind 17 Zentren aus Deutschland sowie weitere Zentren in Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen.
Auch Träger von fest eingewachsenen Zahnimplantaten müssen mit unangenehmen Folgeschäden durch elektrische Zigaretten rechnen: Weil der Nikotingehalt in diesen Produkten oft höher sein kann als in herkömmlichen Zigaretten, ließe sich eine stärkere Schädigung der Mundschleimhäute und Kieferknochen nicht ausschließen, so Ulrich.
Quelle: Consulting Communication Concepts