Selbst kurzer Kontakt zur Umwelt macht glücklich
Archivmeldung vom 04.11.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZeit im Freien zu verbringen, ist ein direkter Weg zum Glück, wie Forscher des University of British Columbia Okanagan Campus herausgefunden haben. Laut Forschungsleiterin Holli-Anne Passmore reicht es, einfach die Natur um sich herum zu bemerken, um das allgemeine Glücksgefühl und Wohlbefinden zu verbessern. Die Ergebnisse wurden im "Journal of Positive Psychology" veröffentlicht.
Kleinigkeiten reichen aus
Die Psychologin führte eine zwei Wochen lange Intervention durch, bei der eine Teilnehmergruppe ersucht wurde, zu dokumentieren, welche Gefühle die Natur auslöste, der sie täglich begegnete. Sie machten ein Foto von dem Motiv, das ihre Aufmerksamkeit erregte und verfassten eine kurze Notiz zu den Gefühlen, die es ausgelöst hatte. Andere Teilnehmer beobachteten ihre Reaktion auf vom Menschen hergestellte Objekte, machten ein Foto und ebenfalls Notizen. Die dritte Teilnehmergruppe tat nichts dergleichen.
Passmore zufolge können Beispiele von Natur aus alles sein, die nicht vom Menschen gemacht sind, wie etwa eine Zimmerpflanze, ein Löwenzahn, der in einem Spalt des Gehsteigs wächst, Vögel oder die Sonne, die durch ein Fenster scheint. Es sei dabei nicht darum gegangen, Stunden im Freien zu verbringen oder lange Spaziergänge in der Wildnis zu machen. "Hier geht es um einen Baum an der Bushaltestelle mitten in einer Stadt und die positiven Auswirkungen, die ein Baum auf Menschen haben kann."
Grundeffekt nachgewiesen
Die Forscherin war nicht nur von den Reaktionen der 365 Teilnehmer überwältigt, die mehr als 2.500 Fotos und Beschreibungen abgaben, sondern auch von der Auswirkung, die ein einfaches Bemerken von emotionalen Reaktionen auf die Natur in der näheren Umgebung hatte. Dazu komme auch noch die prosoziale Orientierung, die Bereitschaft Ressourcen zu teilen, und ihr Wert für die Gemeinschaft.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Menschen, die in einem grünen Umfeld leben, allgemein glücklicher erscheinen und länger leben. Laut Passmore waren die Teilnehmer, die die Natur wahrnahmen, deutlich glücklicher, fühlten sich erhöht und mehr mit anderen Menschen verbunden als jene, die beschrieben, welche Gefühle von Menschen hergestellte Objekte bei ihnen auslösten. Die aktuelle Studie ist Teil eines größeren Projekts zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen Natur und Glück.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann