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Diagnose-Betrug macht Patienten kränker

Archivmeldung vom 21.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Kriminologen haben eine neue Betrugsform im Gesundheitswesen aufgedeckt. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf den noch nicht veröffentlichten Report berichtet, werden von Ärzten Krankheiten erfunden, um mehr Geld zu kassieren.

Studienautor Ralf Kölbel sagte, dies ermögliche die vor acht Jahren eingeführte Abrechnungsmethode nach Diagnosen statt wie zuvor nach Liegezeiten. Der Bielefelder Lehrstuhlinhaber für Kriminologie, Strafrecht und Strafprozessrecht zeichnet verschiedene Arten von Diagnose-Betrug nach. So werde bei Gallenblasenoperationen ebenso regelmäßig wie illegal eine Zusatzdiagnose verrechnet, die 2.366 Euro einbringe. Bei Blinddarmentzündungen ließen sich 966 Euro pro Patient mehr herausholen, bei Herzkatheteruntersuchungen bis zu 3.000 Euro. Den Gesamtschaden kann der Juraprofessor dem Magazin zufolge nicht benennen. Es sei aber "bezeichnend", dass die Krankenhäuser nach Einführung des Abrechnungssystems nicht billiger wurden. Eigentlich sei im alten System, als Patienten möglichst lange im Haus behalten wurden, der Betrug an den Krankenkassen noch einfacher gewesen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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