Sechs Phthalate in Kinder-Spielzeug verboten
Archivmeldung vom 06.07.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHeute hat das europäische Parlament beschlossen, den Einsatz von sechs Phthalaten in Kinderspielzeug und Artikeln zu verbieten, die in den Mund genommen werden können.
Damit hat die Politik einen Schlussstrich gezogen unter ein mehr
als fünf Jahre langes Verfahren zur Bewertung dieser Produkte. "Die
Entscheidung der Politik muß man anerkennen", sagte Werner Preusker,
Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt in Bonn. Die
jetzt noch ausstehende Entscheidung des Ministerrats wird zum
gleichen Ergebnis kommen.
Die Entscheidung der Politik kommt damit zu einem anderen Ergebnis
als die von der EU-Gesetzgebung durchgeführte naturwissenschaftliche
Bewertung. Danach gehen von dem in Kinderspielzeug eingesetzten
Weichmacher DINP keine Risiken aus.
Das zumindest ist das Ergebnis der amtlichen Risikobewertung auf
Basis der EU Richtlinie 793/93 nach fast 10-jährigem immensen Aufwand
im Zuge der Altstoffprüfprogramme.
Die Endfassungen der Risikobewertungs-Berichte für die beiden
Phthalat-Weichmacher DINP und DIDP wurden durch das Europäische
Chemikalienbüro bereits im September 2003 veröffentlicht:
http://ecb.jrc.it/existing-chemicals/ und kamen zu dem Schluss, dass
das in Spielzeug eingesetzte DINP in allen Anwendungen
(einschließlich Spielzeug) weder für die menschliche Gesundheit noch
für das Ökosystem ein Risiko darstellt.
So unterliegt weder in Japan noch in den USA mit ihrem sehr
strengen Produkthaftungsrecht heute Spielzeug mit DINP einem Verbot.
Festzuhalten bleibt, dass mit der neuen Gesetzgebung lediglich
sechs bestimmte Phthalate verboten werden für Spielsachen, die in den
Mund genommen werden können. Alle anderen Weichmacher und andere
Artikel wie Schwimmflügelchen, Regenstiefel oder Planschbecken sind
von der Regelung nicht betroffen.
Die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt ist eine Organisation von
Experten für Umwelt- und Verbraucherschutz aus der PVC-Branche. PVC
ist ein Kunststoff für vielfältige Anwendungen von Rohren für
Trinkwasser, Fensterprofilen, Bodenbelägen bis hin zu
Medizinprodukten. Dank wachsender Nachfrage der Verbraucher ist der
Absatz in Deutschland seit 1997 um 30 Prozent gestiegen, allein um
4,5 Prozent in 2004..
Quelle: Pressemitteilung Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.