Stichprobe: Schlechte Noten für Online-Apotheken in Call-Center
Archivmeldung vom 01.02.2021
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Freigeschaltet durch André OttOnline-Apotheken beraten ihre Patienten nicht immer ausreichend über die Neben- und Wechselwirkungen von bestellten rezeptfreien Medikamenten, so das Ergebnis einer Stichprobe des rbb-Verbrauchermagazins SUPER.MARKT.
Beim Versuch, zwei Medikamente zu bestellen, die wegen Wechselwirkungen zwingend mit zeitlichem Abstand eingenommen werden müssen, beriet nur eine Online-Apotheke medizinisch exakt. Andere telefonische Berater gaben erst nach mehrmaliger Nachfrage eine annähernd richtige Information. Auf einer Internet-Seite wurde dem Kunden sogar suggeriert, es gebe keine Wechselwirkungen.
Daniela Hubloher von der Verbraucherzentrale hat die rbb-Recherchen beurteilt. Die Medizinerin sieht die Beratungsergebnisse sehr kritisch. Die bestellten Medikamente ASS und Ibuprofen haben untereinander Wechselwirkungen, darüber müsse informiert werden, so die Medizinerin gegenüber SUPER.MARKT. "Im schlimmsten Fall könnte es dadurch zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen."
Online-Apotheken sind laut Gesetz verpflichtet, genauso umfassend zu beraten wie die Apotheke vor Ort. Für wichtige Hinweise ist ein telefonischer Kundenkontakt sogar Pflicht. Doch die Telefon-Nummern waren bei fast allen Anbietern nur versteckt im Impressum der Seiten zu finden. Wer nach der Beratung gleich bestellt, sollte auch nach einem preiswerten Medikament fragen. Beim teuersten Anbieter bekam die Testerin nach mehrmaliger Nachfrage die Tabletten schließlich um mehr als die Hälfte billiger.
Mehr Details und alle Informationen: Verbrauchermagazin SUPER.MARKT im rbb, Montag, 01.02.2021, 20.15 Uhr
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)