Modewahn: Enge Jeans ruinieren die Gesundheit
Archivmeldung vom 24.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEnge Jeans können Muskeln und Nerven schwer schädigen, wie eine Studie der University of Adelaide belegt. Eine 35 Jahre alte Frau musste aus den Hosen herausgeschnitten werden, nachdem ihre Beine unförmig angeschwollen waren. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry" veröffentlicht.
Die Patientin hatte beim Ausräumen von Schränken für einen Umzug Stunden in der Hocke verbracht. Bis zum Abend waren die Füße der Australierin taub und es fiel ihr schwer zu gehen. Die Mediziner gehen davon aus, dass sie an dem sogenannten Kompartmentsyndrom leidet, das durch die engen Jeans verschlimmert wurde.
Beim Kompartmentsyndrom handelt es sich um eine schmerzhafte und gefährliche Erkrankung, die durch Blutungen oder Schwellungen innerhalb eines innen liegenden Muskelbündels hervorgerufen wird. In diesem Fall waren die Waden betroffen. Die Erkrankung führte zum Sturz der Frau, die dann unfähig war, wieder aufzustehen und mehrere Stunden auf dem Boden liegend verbrachte.
Bei der Untersuchung im Royal Adelaide Hospital http://rah.sa.gov.au waren die Unterschenkel stark angeschwollen. Obwohl die Füße warm waren und über eine ausreichende Blutversorgung verfügten, hatten die Muskeln ihre Kraft verloren. Da sich der Druck auf die Unterschenkel konzentriert hatte, wurden die Muskeln und Nerven geschädigt. Die Patientin erhielt Infusionen. Nach vier Tagen konnte sie wieder ohne Hilfe gehen.
Zusammengedrückte Nerven
Laut den Autoren kommen durch enge Jeans hervorgerufene Fälle von Neuropathie immer häufiger vor, wobei Verletzungen des Oberschenkelhautnervs dominieren. Dies wird durch das Zusammendrücken des Nervs am Leistenband hervorgerufen. Der aktuelle Fall stellt den Experten nach jedoch eine ganz neue neurologische Komplikation durch das Tragen von engen Jeans dar.
Die Wissenschaftler beziehen sich bei ihren Annahmen auf die Meralgia paraesthetica, ein Nervenkompressionssyndrom. Diese Krankheit wird jedoch nicht nur durch das Tragen von engen Jeans hervorgerufen, sondern tritt auch bei Fettleibigkeit, Diabetes und dem Tragen von Gürteln auf, die mit schweren Objekten verbunden sind. Ein sehr starker Druck auf den betroffenen Bereich tritt in all diesen Fällen auf.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein