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Studie legt Psychopharmaka-Missbrauch in Pflegeheimen nahe

Archivmeldung vom 22.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Pflegebedürftige in Heimen müssen befürchten, mit Psychopharmaka ruhiggestellt zu werden, auch wenn dies medizinisch gar nicht notwendig ist: Das legt eine Studie der Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg nahe, über die der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Jede dritte pflegebedürftige Person in der stationären Pflege und jede zehnte in der ambulanten erhalte sogenannte Neuroleptika, heißt es in dem Report der gesetzlichen Kasse.

In den Heimen werde demnach 19,5 Prozent der Patienten, "bei denen keine dokumentierte psychiatrische Indikation vorliegt", ein Antipsychotikum verordnet. Diese Mittel unterdrückten den Impuls der alten Menschen, weglaufen zu wollen oder beständig zu rufen, schreiben die Autoren. Auch was die Medikamentengabe insgesamt betrifft, wirft der Report kein gutes Licht auf die Pflegeeinrichtungen: So nähmen 29 Prozent der Bewohner Arzneien ein, die speziell für ältere Menschen unerwünschte Risiken und Wechselwirkungen beinhalten. Bei denen, die zu Hause betreut werden, liege der Anteil bei 24 Prozent.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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