PKV-Atlas NRW: Privatpatienten sichern Praxen auf dem Land
Archivmeldung vom 25.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttEin niedergelassener Arzt in Nordrhein-Westfalen erzielt im Schnitt jährlich 60.500 Euro Mehrumsatz mit Privatpatienten, bundesweit sind es nur 51.200 Euro. Das geht aus dem noch unveröffentlichten NRW-Regionalatlas des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) hervor, der der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.
Dabei sind die regionalen Unterschiede groß: Spitzenreiter in NRW ist Coesfeld mit einem durchschnittlichen Mehrumsatz von 108.333 Euro je Arzt und Jahr, gefolgt vom Rhein-Sieg-Kreis mit 98.048 Euro. Am unteren Ende liegen Leverkusen mit 32.646 Euro und Düsseldorf mit 37.359 Euro. Ein Kölner Arzt kommt im Schnitt auf 40.856 Euro, in Gelsenkirchen sind es 49.265 Euro. Laut den PKV-Experten spielen dabei drei Faktoren eine Rolle: der Anteil der Privatpatienten, ihr Durchschnittsalter und das Kostenniveau in der Region.
Verglichen wurde die Vergütung in 53 kreisfreien Städten und Landkreisen von NRW. Am 30. Januar will der PKV-Verband den Atlas vorstellen. "Privatversicherte tragen gerade auch in ländlichen Regionen überproportional zum Fortbestand der Arztpraxen bei", sagte Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbands, der Redaktion. Eine Einheitsversicherung für alle würde zu keiner besseren Verteilung der Ärzte führen. "Wer die Mehrumsätze der Privatpatienten streicht, gefährdet die medizinische Versorgung auf dem Land noch stärker als in Städten."
Quelle: Rheinische Post (ots)