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Altenpflege: Bedarf verdreifacht sich bis 2050

Archivmeldung vom 21.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Pflegefall im Alter: Herausforderung für die Familie. Bild: pixelio.de, Damaris
Pflegefall im Alter: Herausforderung für die Familie. Bild: pixelio.de, Damaris

Die Anzahl pflegebedürftiger älterer Menschen wird sich bis 2050 weltweit fast verdreifacht haben, wie Alzheimer's Disease International ermittelt hat. Derzeit brauchen 101 Mio. Menschen Pflege. Diese Zahl soll jedoch auf 277 Mio. ansteigen. Viele der Betroffenen leiden an Demenz. Die Wissenschaftler warnen davor, dass es zu einer weltweiten Alzheimerepidemie kommen wird. Besonders betroffen werden Länder wie Indien und China sein. Aus diesem Grund müssen bereits Vorsorgemaßnahmen getroffen werden.

Alzheimer gilt als die häufigste Ursache für eine Demenz. Zu den Symptomen gehören ein Verlust des Gedächtnisses sowie Schwierigkeiten in der Kommunikation und Argumentation. Mehr als 35 Mio. Menschen leiden laut der WHO derzeit weltweit an einer Demenz. Über die Hälfte der Betroffenen lebt in einkommensschwachen Ländern oder Ländern mit mittleren Einkommen.

Durch die steigende Lebenserwartung wird das traditionelle System der Pflege durch die eigene Familie viel mehr Unterstützung brauchen. Etwas mehr als ein Mensch von zehn über 60 Jahren braucht langfristig Pflege. Dazu gehört Unterstützung im Alltag wie Körperpflege, Essen, Anziehen und der Besuch der Toilette. Das kann für Familien zu einer großen Belastung werden. Die Pflegenden geben häufig den Beruf auf.

China und Indien betroffen

Die Behandlung und Pflege von Menschen mit Demenz kostet derzeit weltweit jährlich mehr als 376 Mrd. Pfund (447 Mrd. Euro). Einberechnet sind die Kosten für die medizinische Versorgung, Pflege und die Einkommenseinbußen. Laut Martin Prince vom King's College London's Institute of Psychiatry sollten vor allem Länder wie Indien und China dringend mit der Planung für den Umgang mit dieser Epidemie beginnen.

Die sozialen und ökonomischen Veränderungen in diesen Ländern werden unweigerlich dazu führen, dass die Familie weniger zur Pflege älterer Menschen beitragen kann. Der Rückgang der Fertilitätsraten bedeutet, dass die Menschen weniger Kinder haben werden. Besser ausgebildete Frauen werden eher einer Arbeit nachgehen und in einem geringeren Ausmaß für die Pflege zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird die Migration Jüngerer zwischen den Ländern und vom Land in die Stadt mit sich bringen, dass viele ältere Menschen zurückbleiben.

Nur Politik kann Problem lösen

Die Studie gibt eine Reihe von Empfehlungen. Dazu gehört, bezahlten und unbezahlten Pflegenden eine entsprechende finanzielle Entschädigung zu geben sowie die Qualität der Pflege in Einrichtungen und der Gemeinschaft zu überwachen. Ein Sprecher der Alzheimer's Society erklärt, dass Demenz heute die weltweit größte Gesundheitskrise darstellt.

"Diese Studie ist ein Signal für die Regierungen aufzuwachen und entsprechende Maßnahmen zu setzen." In Großbritannien findet in diesem Jahr ein G8-Gipfel zum Thema Demenz statt. Laut den Experten ist das eine entscheidende Chance, gemeinsame Strategien zu entwickeln.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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