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Schlaganfall: Exosuit ermöglicht normalen Gang

Archivmeldung vom 14.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Test des Exosuits auf einer Treppe.
Test des Exosuits auf einer Treppe.

Bild: Rolex Awards, Fred Merz

Ein neues Exoskelett stellt bei Schlaganfall-Patienten einen Teil der früheren Beweglichkeit wieder her. Die Innovation von Forschern unter der Leitung der Harvard University ist mit einem weichen Kleidungsstück kombiniert worden und wiegt knapp fünf Kilogramm. Schlaganfälle gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Allein in den USA sind jährlich 17 Mio. Menschen betroffen.

Tests auf Laufband und Wegen

Erste Tests mit Patienten fanden auf einem Laufband statt. Der Anzug verbesserte die Gehfähigkeit deutlich. Batterie und Motoren sind in den Anzug integriert, sodass der Patient gehen kann, wohin er will. Batterie und Aktuatoreinheit, die die Bewegungen des Unterstützungsapparates steuert, trägt der Nutzer auf der Hüfte. Die Unterstützungskraft für die Gelenke wird von einem seilgestützten System übertragen, das mit leichtgewichtigen technischen Textilien an den Körper angepasst wird. In Gegensatz zu herkömmlichen Exoskeletten reicht bei dieser Version eine einseitige Unterstützung des betroffenen Beins.

Das Gerät zwingt dem Fuß exakt die Bewegungen auf, die ein Gesunder beim Gehen macht. Viele Schlaganfall-Patienten können den Fuß nicht mehr richtig anheben, was ihre Gehfähigkeit drastisch beeinträchtigt. Sie bewegen sich langsam und schlurfend fort. Beides verbessert sich mit dem Exosuit. Sechs Test-Patienten, die unterschiedlich starke Beeinträchtigungen beim Gehen hatten, konnten ihre Geschwindigkeit mithilfe des Anzugs um 0,14 bis 2,80 Meter pro Sekunde steigern. Vor dem nächsten Test baten die Forscher die sechs, innerhalb von sechs Minuten so weit zu gehen, wie es ihnen möglich war. Die Laufleistung stieg um durchschnittlich 32 Meter. Einer schaffte sogar ein Plus von 100 Metern.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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