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Besorgte Reaktion auf mögliche Übertragbarkeit von Alzheimer

Archivmeldung vom 09.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de/Dieter Schütz
Bild: pixelio.de/Dieter Schütz

Fachleute reagieren besorgt auf die Veröffentlichung britischer Forscher, die erstmals Belege für die Übertragbarkeit von Alzheimer beim Menschen entdeckt haben wollen. Der Wochenzeitung "Die Zeit" sagte Rainer Seitz, Leiter der Abteilung für Hämatologie und Transfusionsmedizin beim zuständigen Paul-Ehrlich-Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel in Langen bei Frankfurt: "Diese Ergebnisse sind so nicht erwartet worden. Und wir nehmen sie ernst."

Bei der Untersuchung von Hirnen verstorbener Patienten hatten Londoner Wissenschaftler Ablagerungen des für Alzheimer typischen Eiweiß Amyloid-beta gefunden und auf eine Behandlung mit Wachstumshormonen in der Kindheit dieser Patienten zurückgeführt. Sollten sie Recht behalten, wäre der Alzheimer-Auslöser mit dem Hormonpräparat übertragen worden.

Der Kinderendokrinologe Michael Ranke, der Hormonbehandlungen an der Tübinger Uni-Klinik durchgeführt hat, sagte der Wochenzeitung: "Wenn das zutrifft, haben wir einen GAU."

Einen letztendlichen Beweis für die Übertragbarkit von Alzheimer kann die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichte Studie des britischen Prionforschers John Collinge aber nicht liefern. Der Alzheimer-Forscher Christan Haass mahnt daher zur Vorsicht: Es gebe keinerlei epidemiologischen Anhaltspunkte für eine Übertragbarkeit des Demenzleidens.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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