Marburger Bund: Cyberangriffe auf Krankenhäuser nicht ausgeschlossen
Archivmeldung vom 02.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Marburger Bund warnt vor Cyberattacken auf Krankenhäuser. Der Vorsitzende des Berufsverbandes, Rudolf Henke, sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag): "Auch Medizingeräte und Patientendaten können von Hackerangriffen betroffen sein. Ich glaube, dass in diesem Bereich noch eine ganze Menge getan werden muss, bis das letzte Krankenhaus auf einem Standard ist, der solche Angriffe weitgehend ausschließt."
In der Vergangenheit habe man nicht so klar gesehen, wie angreifbar Krankenhäuser durch zunehmende Digitalisierung seien. "Mittlerweile gibt es Kriminelle, die die IT in Krankenhäusern hacken. Das ist neu", sagte Henke. Er sei jedoch dankbar dafür, dass die Einsicht wachse, dass auch kleine Krankenhäuser als kritische Infrastruktur betrachtet und besonders geschützt werden müssten. Der Vorsitzende des Marburger Bundes zeigte sich zudem besorgt angesichts der Entwicklung von Gesundheits-Apps: "Wir brauchen vor allem eine sichere Infrastruktur für diese Anwendungen", sagte Henke. "Den größten Unsicherheitsfaktor sehe ich derzeit aber darin, dass alle möglichen Gesundheits-Apps angeboten werden, deren Qualität nicht geprüft ist und die teilweise mehr Verwirrung stiften als Nutzen." In Baden-Württemberg starte bald eine Art Feldversuch zur qualifizierten Fernbehandlung.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)