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Werden demnächst gezüchtete Herzen transplantiert?

Archivmeldung vom 25.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Schema des menschlichen Herzens
Schema des menschlichen Herzens

Foto: Jakov
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Werden Organspenden eines Tages überflüssig sein? Derzeit versuchen Forscher, komplette Organe wie ein Herz in vitro aus Stammzellen des Patienten zu erzeugen. Darüber berichtete Professor Dr. Thomas Zwaka (42) vom New Yorker "Mount Sinai Hospital", einer der führenden Stammzellforscher weltweit, bei den vierten Allgäuer Herz- und Gefäßtagen in Kempten. In den USA planten Forscher demnächst die Verpflanzung von gezüchteten Herzmuskelzellen in die geschädigten Organe von Herzinfarktpatienten. Zwaka, der in Ulm Medizin studiert hat: "Die meisten Probleme der Biologie haben wir gelöst." In den nächsten 20 bis 30 Jahren könnte die Behandlung von Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes oder Alzheimer "grundlegend und revolutionär" verändert werden.

Heute könnten, so Zwaka, aus Hautzellen von Patienten so genannte pluripotente Stammzellen gewonnen werden, die sich in jede beliebige Körperzelle umwandeln ließen. Damit seien die Probleme einer Immunabstoßung bei einer Transplantation gelöst. Zudem müssten die Zellen nicht mehr humanen Embryonen entnommen werden, sagte der Professor auf dem internationalen Allgäuer Ärztekongress vor rund 100 führenden Kardiologen, Kardiochirurgen und Angiologen aus Deutschland, Österreich, den USA und China.

Das Züchten von humanen Stammzellen eröffne darüber hinaus die Möglichkeit, die Ursachen von Krankheiten zu erforschen und Medikamente zu testen, erläuterte der Stammzellforscher. Eine weitere Chance bei der Behandlung von Krankheiten ergebe sich laut Zwaka durch die Kombination von Stammzelltherapie und Gentherapie. Seiner Forschungsgruppe sei es gerade gelungen, einen genetischen Defekt von Muskelstammzellen zu korrigieren. In einem nächsten Schritt sollen die geheilten Zellen dem Patienten mit einer Muskeldystrophie implantiert werden.

Quelle: Klinikverbund Kempten-Oberallgäu (ots)

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