Hygiene-Experte Tabori: Antibakterielle Produkte haben im Haushalt nichts zu suchen
Archivmeldung vom 18.11.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAntibakterielle Produkte haben nach Ansicht des Experten Ernst Tabori vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene im Haushalt nichts zu suchen. Beispielsweise seien antibakteriell beschichtete Müllbeutel Humbug, da der Müll anschließend ohnehin verbrannt werde, sagte der Ärztliche Direktor des Freiburger Instituts im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe).
Desinfektionsstäbe im Kühlschrank seien sogar gefährlich, weil sie Chlordioxid enthielten, ein stechend riechendes Biozid. Biozide oder Nanosilber hält der Hygieniker für schädlich, weil sie in den menschlichen Körper eindringen könnten. Selbst wenn ein Familienmitglied eine Noro-Virus-Erkrankung habe, reichten sorgfältige Reinigung sowie getrennte Handtücher und wenn möglich auch getrennte Toilettenbenutzung aus. Flächendesinfektionsmittel belasteten die Atemluft, könnten Allergien hervorrufen, die biologischen Abbauprozesse im Abwasser stören und später sogar über das Trinkwasser zum Menschen zurückkehren. Desinfektionsmittel unterscheiden nicht zwischen guten und bösen Keimen, so Tabori: "Mit einfachen, milden Seifen kann man Schmutz gut entfernen."
Quelle: neues deutschland (ots)