ÖKO-TEST Damensneakers - Schwermetall am Fuß
Archivmeldung vom 29.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSneakers sind nicht nur bequeme, sondern auch trendige Turnschuhe. Viele Frauen besitzen mindestens ein Paar von ihnen. Grund genug, dass ÖKO-TEST die Schuhe einmal genauer unter die Lupe nimmt und checkt, ob sie mit Chemikalien belastet und wie stabil die Sohlen sind.
Das Frankfurter Verbrauchermagazin hat 15 Damensneakers in der Preisklasse zwischen 20 und 125 Euro ins Labor geschickt. Das Resultat der Untersuchung ist erschreckend: "Fast alle Modelle stecken randvoll mit bedenklichen und problematischen Inhaltsstoffen", kritisiert Chefredakteur Jürgen Stellpflug. In einem Schuh fand das Labor beispielsweise weitaus mehr Mengen des krebserregenden aromatischen Amins Benzidin, als gesetzlich zugelassen. Damit ist der Schuh nicht verkehrsfähig. Der Hersteller hat mittlerweile eine Rückholaktion angekündigt.
In 13 Sneakers entdeckte das Labor das Schwermetall Chrom - ein Rückstand aus der Gerbung. In einem Schuh steckte das allergisierende und krebsverdächtige Chrom-VI. Der Schadstoff ist zwar in Arbeitshandschuhen verboten, in Schuhen allerdings nicht reglementiert. Diese Regelungslücke kritisiert ÖKO-TEST, weil gerade Sneakers im Sommer oft barfuß getragen werden. Das Verbrauchermagazin rät deshalb, die Schuhe stets mit Socken oder Füßlingen zu tragen, damit die Haut nicht direkt mit möglicherweise belastetem Material in Kontakt kommt.
Ärgerlich für den Schuhbesitzer ist zudem, dass sich bei fünf Modellen im Praxistest die Sohle vom Oberschuh löste. Aber immerhin sechs Fabrikate überstanden diese Prüfung ohne Makel. Eine weitere Erkenntnis der ÖKO-TEST-Untersuchung ist, dass bei sechs Anbietern, darunter Adidas, C A, Converse und Buffalo, die Passgenauigkeit nicht stimmte und die Schuhe eine halbe bis eine Größe zu klein waren. Dies ist besonders unschön, wenn die Schuhe im Online-Shop oder dem Versand-Katalog bestellt wurden.
Quelle: ÖKO-TEST Verlag GmbH