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6% weniger stationäre Krebsbehandlungen im Jahr 2020

Archivmeldung vom 03.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Im Jahr 2020 wurden weniger Patientinnen und Patienten wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages mitteilt, wurden 2020 knapp 1,45 Millionen an Krebs erkrankte Menschen im Krankenhaus versorgt - 6 % weniger als im Jahr 2019 (1,54 Millionen Fälle).

Damit fiel der Rückgang bei den Krebsbehandlungen geringer aus als bei den Krankenhausbehandlungen insgesamt (-13 % gegenüber 2019). Schon im ersten Corona-Jahr führten die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patientinnen und -Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte dazu, dass "planbare" Behandlungen und Operationen verschoben wurden.

Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten. Die deutlichsten Rückgänge bei Behandlungen gab es in der Rheumatologie (-21,5 %), der Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde (-21,2 %) und der Pädiatrie/Kinderheilkunde (-20,5 %). Damit fiel der Rückgang deutlich höher aus als bei Krebsbehandlungen.

Neben den Krebsbehandlungen ging 2020 auch die Zahl der Krebsoperationen in Krankenhäusern zurück - um 5 % gegenüber 2019. Knapp drei Viertel aller versorgten Krebspatientinnen und -patienten waren 60 Jahre oder älter (73 %).

Krebs war die Ursache für fast jede zehnte Behandlung

Krebs ist einer der vier häufigsten Gründe für einen Krankenhausaufenthalt: 9 % aller stationären Behandlungen im Jahr 2020 waren auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems (16 %), Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (11 %) und Krankheiten des Verdauungssystems (11 %) behandelt. Danach folgten Muskel-, Skelett- und Bindegewebskrankheiten (9 %) und Krankheiten des Atmungssystems (6 %).

Von allen Krebspatientinnen und -patienten 2020 wurden diejenigen mit der Diagnose Lungen- und Bronchialkrebs (13 %), Brustkrebs (8 %) und Hautkrebs (7 %) am häufigsten im Krankenhaus versorgt. Unter den weitverbreiteten Krebserkrankungen gingen die stationären Behandlungen von Dickdarmkrebs mit -11 % und von Hautkrebs mit -10 % im Vergleich zum Vorjahr am deutlichsten zurück.

Krebs für fast ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich

Auch wenn die Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen bei einer Krebserkrankung immer besser werden, blieb Krebs die häufigste Todesursache für Menschen im Alter von 40 bis unter 80 Jahren. 2020 war gut jeder dritte Todesfall in dieser Altersgruppe Folge einer Krebserkrankung (35 %). Insgesamt blieb die Zahl der an Krebs Verstorbenen mit 231 000 nahezu unverändert, sowohl im Vergleich zu 2019 als auch mit Blick auf die Vorjahre seit 2016. Krebs war damit auch 2020 für fast ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich, der Anteil ging jedoch zurück von 25 % im Jahr 2019 auf 23 % im Jahr 2020. 54 % der an Krebs Verstorbenen waren Männer, 46 % Frauen.

Männer sterben besonders häufig an Lungenkrebs, Frauen an Brustkrebs

Die häufigste krebsbedingte Todesursache war der Lungen- und Bronchialkrebs mit etwa 44 800 Todesfällen - darunter 62 % Männer und 38 % Frauen. Lungen- und Bronchialkrebs war somit für 4,5 % aller Todesfälle im Jahr 2020 ursächlich. Nur an Demenz (4,6 %) und chronisch ischämischer Herzkrankheit (7,7 %) starben mehr Menschen.

Wie im Vorjahr zählten zudem der Bauchspeicheldrüsenkrebs (18 900 Todesfälle), der Brustkrebs (18 600), der Dickdarmkrebs (15 700) und der Prostatakrebs (15 400) zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen. 22 % der männlichen Krebstoten erlagen einem Lungen- oder Bronchialkrebs, 17 % der weiblichen Krebstoten litten an Brustkrebs.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)


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