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Experten raten von Hungerkuren für übergewichtige Kinder ab

Archivmeldung vom 30.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Auch Kinder mit starkem Übergewicht sollten nach Ansicht von Experten keiner Hungerkur unterzogen werden. "Diäten sind für Kinder verboten, es sei denn, es liegt eine spezielle Erkrankung vor, die eine Diät notwendig macht", sagte der Sprecher von "Moby Dick", Gernot Schmahlfeldt, dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Moby Dick" ist ein deutschlandweites ambulantes Gesundheitsprogramm für übergewichtige Kinder.

Bei strikten Hungerkuren drohe Kindern Mangelversorgung und sogar eine Essstörung. Eltern dürften nicht an ihrem Nachwuchs "herumdoktern", so Schmahlfeldt. "Eine Adipositas-Therapie ist etwas für Profis und gleicht einer Gratwanderung."

Der Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie an der Universität Göttingen, Thomas Ellrott, sagte "Focus": Im Umgang mit übergewichtigen Kindern und Jugendlichen sollten Eltern Schuldzuweisungen vermeiden und behutsam vorgehen. "Sie sollten `leise` mit dem Thema umgehen, sich informieren und nebenbei `stille` Veränderungen am Lebensstil vornehmen." Ein Appell an die Vernunft bei Heranwachsenden sei wirkungslos. "Eltern sollten das Wort `gesund` aus der Kommunikation streichen", so der Ernährungspsychologe. Problematisierung oder Drohgebärden führten bei Kindern zu nichts.

Studie: Übergewichtige Kinder haben seltener gute Zensuren

Übergewichtige Mädchen und Jungen haben in der Grundschule seltener gute Zensuren als ihre schlanken Klassenkameraden. Die Wahrscheinlichkeit, dass füllige Kinder im Fach Mathematik eine Eins oder eine Zwei bekommen, liegt im Vergleich um mindestens zehn Prozent niedriger. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung in einer Studie, die im Oktober in der "Zeitschrift für Soziologie" erscheint, wie der "Spiegel" berichtet.

Die Untersuchung beruht auf Daten des Robert-Koch-Instituts und des Mikrozensus 2009. Die Frage war, wie der Body- Mass-Index von Schülern mit deren Schulnoten sowie dem Übertritt aufs Gymnasium zusammenhängt – auch der gelingt adipösen Heranwachsenden seltener. Nach Darstellung der Autoren Marcel Helbig und Stefanie Jähnen weisen dicke Kinder zudem ein geringeres Selbstwertgefühl auf. Der negative Effekt von Übergewicht auf die Schulleistungen bestehe unabhängig vom sozialen Status der Familie, aus der die Betroffenen kommen. Ob und wie stark Eltern und Lehrer den fülligen Kindern negative Eigenschaften zuschreiben, konnten die Wissenschaftler allerdings nicht klären.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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