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Schmerzmittel können das Herzinfarktrisiko fast verdoppeln

Archivmeldung vom 25.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Dänische Kardiologen haben in einer Studie festgestellt, dass einige frei erwerbliche Schmerzmittel das Herzinfarktrisiko verdoppeln. Hierzu hatten sie die Krankenakten von über einer Million Dänen aus den Jahren 1997 bis 2005 analysiert.

Dabei erwies sich, dass sonst gesunde Menschen bei Einnahme des auch in Deutschland zugelassenen Schmerzmittels Diclofenac ein um fast 100 Prozent erhöhtes Infarktrisiko trugen. Wie die Mediziner um Christian Torp-Pedersen in der Fachzeitschrift «Clinical Pharmacology & Therapeutics» (online vorab) berichten, werde das Mittel in Dänemark von fast jedem fünften Bürger gegen Schmerzen aller Art genommen.


Torp-Pedersen, der für die Untersuchung verantwortliche Kopenhagener Kardiologe, sagte über die Ergebnisse: «Es ist schon ein schockierend großer Anteil der Bevölkerung, der dieses Mittel einnimmt. Und es sind sonst gesunde Menschen, die damit ihr Todesrisiko durch Herzkomplikationen verdoppeln.» Die dänische Gesundheitsaufsicht in Kopenhagen erklärte, sie nehme die Ergebnisse der Untersuchung «sehr ernst».

Auch in früheren Untersuchungen aus anderen Ländern war ein erhöhtes Infarktrisiko durch sogenannte nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID) beobachtet worden. Zu den NSAID gehören außer Diclofenac unter anderem der weit verbreitete Wirkstoff Ibuprofen und die bereits in die Diskussion geratenen Coxibe. Der USPharmakonzern Merck & Co hatte den ehemaligen Kassenschlager Vioxx (Refocoxib) wegen einer Verdoppelung von Herzattacken und Schlaganfällen bei einer Einnahme von mehr als 18 Monaten vom Markt genommen.

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