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Kliniken, Ärzte und Verdi fürchten Einschränkungen der Versorgung

Archivmeldung vom 10.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
17 Klinigen wurden während der schlimmsten Pandemie der Geschichte geschlossen, darunter eine Corona-Schwerpunktklinik.
17 Klinigen wurden während der schlimmsten Pandemie der Geschichte geschlossen, darunter eine Corona-Schwerpunktklinik.

Die Krankenhausgesellschaft, die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie der Ärzteverband Marburger Bund haben Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einem Brandbrief zu raschen Reformen im Kliniksektor aufgefordert und andernfalls vor einer Einschränkung der Patientenversorgung gewarnt.

"Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist aktuell dramatisch und es drohen kurzfristig spürbare Einschränkungen in der Patientenversorgung sowie weitere Belastungen für die Beschäftigten", heißt es in dem Brief, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Freitagausgaben berichten. Ohne eine "angemessene kurzfristige Reaktion der Politik" seien "folgenschwere Auswirkungen nicht auszuschließen", heißt es weiter.

"Zu Standortschließungen, Personalabbau oder der Einschränkungen von Versorgungsangeboten darf es jedoch nicht kommen", warnen die Unterzeichner. Zur Begründung heißt es in dem Brief, die Auswirkungen der Corona Pandemie mit einem gestiegenen Aufwand bei den Behandlungen seinen noch nicht überwunden. Gesunkene Behandlungszahlen führten weiterhin zu Erlösverlusten. Hinzu kämen massive Preissteigerungen bei Energie, Medizinprodukten, Medikamenten, Dienstleistungen sowie Lebensmitteln, die im bestehenden Finanzierungssystem nicht berücksichtigt seien. Krankenhäuser könnten aber nicht wie andere Wirtschaftsunternehmen die massiven Kostensteigerungen über Preisanpassungen weitergeben.

"Herr Minister Lauterbach, lassen Sie es nicht zu, dass die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie in Verbindung mit den wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Ukraine- Krieges zu einem massiven kalten Strukturwandel in der deutschen Krankenhauslandschaft führen", schreiben die Unterzeichner. "Wir fordern Sie dringend auf, die notwendigen politischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Krankenhausstrukturen schnell auf den Weg zu bringen", heißt es in dem Brief weiter. Die Beschäftigten erwarteten sichere Arbeitsplätze und brauchten mehr Personal und Entlastung. "Es liegt in Ihrer Verantwortung, Verschlechterungen bei der Versorgung beziehungsweise den Arbeitsbedingungen abzuwenden", fordern die Verbände. Unterzeichnet ist der Brief vom Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, von Verdi-Vorstandmitglied Sylvia Bühler und der Vorsitzenden des Marburger Bunds, Susanne Johna.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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