"Voices of Life" simuliert Gebärmutter im Brutkasten
Archivmeldung vom 04.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie "Voices of Life"-App simuliert die Umgebung der Gebärmutter, wenn sich Säuglinge noch im Inkubator befinden. Die Anwendung soll in erster Linie bei Frühgeborenen zum Einsatz kommen und ist vom Elektronikriesen Samsung http://samsung.com entwickelt worden. Mithilfe dieser Technologie werden nicht nur der Herzschlag der Mutter, sondern auch individuelle Sprachmitteilungen aufgezeichnet und wiedergegeben.
"Das könnte bei der gesunden Entwicklung eines Frühchens helfen. Die Stimme der Mutter und Umgebungsgeräusche nehmen Ungeborene bereits wahr, das ist hinlänglich erforscht", erklärt Psychotherapeut Dominik Rosenauer gegenüber pressetext. Der Seh- und Geruchssinn spiele auch bei Neugeborenen eine untergeordnete Rolle. "In den ersten Lebensmonaten wird das sogenannte Bonding (Bindungstheorie) vorwiegend über Fühlen, Riechen und Hören hergestellt", erläutert der Psychotherapeut. Erst später komme das Sehen dazu.
"Deswegen ist es wichtig, dass das Frühgeborene so lang wie möglich die bereits bekannten Reize wahrnimmt, um sicher sein zu können sowie weniger Stress zu erleben. Wichtig wäre hier auch, dass die Stimme nicht zu einer permanenten 'noise' wird, sondern mal da ist und mal nicht", führt Rosenauer aus. Vor allem in Stresssituationen sollte sie hörbar sein. "Dann würde es auch reichen, wenn die Mutter gerade nicht da sein kann, ihre Stimme zu hören und einen Menschen - zum Beispiel eine Krankenschwester - zu spüren, der einen berührt", beschreibt er. Möglich wäre dies, da der Körpergeruch eine nachrangige Rolle spiele.
App noch in Entwicklungsphase
Die Aufnahmen der Stimme und des Herzschlags, die via Smartphone-Sender aufgenommen werden, laufen durch einen Audio-Filter, um die Umgebung der Gebärmutter zu simulieren. Anschließend werden die Aufzeichnungen dem Neugeborenen im Brutkasten vorgespielt. Laut Samsung fördern der Herzschlag sowie die Stimme der Mutter die gesunde Gehirnentwicklung des Kindes. Bis dato ist noch nicht bekannt, in welchem Entwicklungsstadium sich die Technologie befindet und in welchen Krankenhäusern sie voraussichtlich eingesetzt wird.
Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller