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Dietrich Grönemeyer: Deutsche nehmen zu viele Pillen

Archivmeldung vom 18.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dietrich Grönemeyer (2017)
Dietrich Grönemeyer (2017)

Foto: Isabelle K. – Wikimedia Commons
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Arzt und Buchautor Dietrich Grönemeyer plädiert für eine sogenannte "Weltmedizin". "Unsere heutige Medizin leistet Hervorragendes; denken Sie nur an die Transplantationschirurgie, an die Radiologie oder an die Impfungen, mit denen es gelungen ist, zahlreiche Krankheiten und Epidemien zu besiegen. Nur vergessen wir oft, was es noch gibt: die Heilkunst anderer Kulturen", sagte der 65-Jährige dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Man könne dabei noch viel von anderen Ländern und Kulturen wie den Indern, Chinesen, Indianern oder Tibetern lernen. "Vor allem ihre ganzheitliche Auffassung des Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist. Dieser psychosomatische Ansatz ist uns im Zuge fachärztlicher Spezialisierung allzu oft abhandengekommen, aber auch der pflanzenheilkundliche Ansatz oder Ernährung als Heilmittel." Die Deutschen nehmen laut Grönemeyer zu viele Tabletten zu sich. "Knapp ein Zehntel der Deutschen nimmt zwei Tage in der Woche Pillen gegen Rückenschmerzen. Das ist galoppierender Wahnsinn", sagte Grönemeyer dem RND.

"Aber der Patient will sehen, dass der Arzt was leistet. Für den wiederum geht es so am schnellsten. Ein Gespräch oder gar mehrere Gespräche kann er gar nicht abrechnen. So sind beide zufrieden, besser gesagt: unzufrieden." Zudem betonte er die Notwendigkeit eines soliden Gesundheitswissens bei allen Menschen. "Viele verstehen aber noch immer mehr von ihrem Auto als von ihrem Körper. Seit Jahren schlage ich vor, einen regelmäßigen Gesundheitsunterricht in den Schulen einzuführen", sagte Grönemeyer dem RND.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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