Immer wieder Blasenentzündung? Wirksame Hilfe aus der Naturheilkunde
Archivmeldung vom 25.07.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEs ist mal wieder so weit: mehrmals stündlich zur Toilette, verbunden mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Ein Fünftel der Blasenentzündungen kehrt trotz erfolgter Behandlung immer wieder. Aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre sind vor allem Frauen von dem lästigen Leiden betroffen. Schulmedizinisch wird hier meist prophylaktisch eine dauerhafte Antibiotikatherapie, häufig über mehrere Monate, empfohlen. Diese kann helfen, schädigt jedoch auch die nützlichen Darmbakterien und schwächt damit unser Immunsystem. "Auch die Naturheilkunde bietet eine Reihe von wirksamen Ansätzen zur Behandlung von immer wiederkehrenden Blasenentzündungen", erklärt der Urologe Dr. Andreas Lucas, Dietzenbach. Dazu gehören zum Beispiel pflanzliche Medikamente, die mikrobiologische Therapie, Akupunktur und Homöopathie.
"Wer pflanzliche Arzneimittel nimmt, sollte die hochdosierten klinisch getesteten Produkte aus der Apotheke bevorzugen", führt der Urologe weiter aus. Viele, nicht als Arzneimittel zugelassene, Produkte seien zu niedrig dosiert und wirkten dann nicht. Eine wirksame, pflanzliche Hilfe bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen sind zum Beispiel die Senföle aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel in kombinierter Form (Apotheke). Eine sechsmonatige Studie hat gezeigt, dass die Senföle die Rückfallquote bei Blasenentzündungen signifikant verringern können (1). Pflanzliche Antibiotika, wie die Senföle, können über lange Zeit und sogar vorbeugend gegen Blasenentzündungen eingenommen werden, denn die pflanzlichen Wirkstoffe sind gut verträglich. Resistenzen wurden bisher auch nach Langzeittherapie nicht beobachtet.
Weitere naturheilkundliche Ansätze
Auch eine vorbeugende Behandlung mit Milchsäurebakterien (Laktobazillen) kann die Zahl der wiederkehrenden Blasenentzündungen vermindern, wie eine Studie belegt (2). Unklar ist derzeit noch, wodurch diese Wirkung ausgelöst wird. Möglicherweise hat die durch die Milchsäurebakterien veränderte Darmflora eine schützende Wirkung.
"Es gibt Untersuchungen aus Norwegen - allerdings ohne besonders sicheren Aussagegrad - die darauf hindeuten, dass auch die Akupunktur das Wiederauftreten von Blasenentzündungen vermindern kann", erklärt der Urologe. Durch das Stechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte werden entzündungshemmende und heilende Hormone freigesetzt. Der hervorgerufene Reiz aktiviert zudem körpereigene Heilungskräfte, so dass der Organismus gezielt dazu angeregt wird, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen (3).
"Auch Versuche mit homöopathischen Medikamenten sind gerechtfertigt", so Lucas. Bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen, sollte eine konstitutionelle (ganzheitliche) homöopathische Therapie gewählt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen ausreichender Qualität liegen hierzu jedoch nicht vor.
Literatur: (1) Albrecht, U. et al.: Eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie eines pflanzlichen Arzneimittels aus Kapuzinerkresse und Meerrettich in der Prophylaxe von rezidivierenden Harnwegsinfekten, Curr Med Res Opin 23(10): 2415-2422 (2007) (2) Marielle A. J. Beerepoot et al., Lactobacilli vs Antibiotics to Prevent Urinary Tract Infections: A Randomized, Double-blind, Noninferiority Trial in Postmenopausal Women, Arch Intern Med. 2012;172(9):704-712. doi:10.1001/archinternmed.2012.777 (3) http://ots.de/psIM9
Quelle: CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH (ots)