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Experten warnen: Plötzliche Sommerhitze erhöht Herzinfarktgefahr bei Menschen mit Bluthochdruck

Archivmeldung vom 31.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Am Wochenende werden wieder über 35 Grad Celsius erwartet. Bereits Temperaturen von über 25 Grad Celsius belasten besonders Menschen mit Bluthochdruck oder einer Herzerkrankung. Zudem verstärken blutdrucksenkende Medikamente die Wirkung auf den Kreislauf. Die Folge können Schwindel, Übelkeit und Herz-Kreislaufprobleme sein.

Darüber hinaus erhöhen starke Temperaturschwankungen die Herzinfarktgefahr. Daher rät die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention Betroffenen, insbesondere älteren Menschen, bei Hitze täglich ihren Blutdruck zu kontrollieren und bei stark abweichenden Werten Rücksprache mit ihrem Arzt zu halten.

Steigen die Außentemperaturen von einem auf den nächsten Tag um mehr als fünf Grad, wächst die Herzinfarktgefahr für Menschen mit Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 60 Prozent. Denn durch die plötzliche Hitze drohen Herzrhythmusstörungen. Ein Risiko besteht auch, wenn die Temperatur wieder stark abfällt oder der Luftdruck schwankt. Dann können sich die Herzkranzgefäße verkrampfen. Das betrifft insbesondere die Wetterlage der vergangenen und kommenden Tage, aber auch Reisen in warme Gebiete. „Bluthochdruck-Patienten sollten besonders in diesen Situationen täglich ihren Blutdruck kontrollieren, ausreichend trinken und gegebenenfalls nach Absprache mit ihrem Arzt die Medikamente anpassen“, rät Universitätsprofessor Dr. med. Hans-Georg Predel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DHL®.

Bei beständig hohen Temperaturen sinkt der Blutdruck, da sich die Blutgefäße erweitern. Nehmen Patienten blutdrucksenkende Medikamente, kann dieser Effekt noch verstärkt werden. Die Folge sind Schwindel, Schwächeanfälle und im schlimmsten Fall ein Kreislaufkollaps. „Sinkt bei länger anhaltenden Temperaturen über 25 Grad der systolische Blutdruckwert dauerhaft auf 110 mmHg oder sogar darunter, sollten Betroffene ihren Arzt aufsuchen“, empfiehlt Predel. Hier sei eventuell eine vorübergehende Dosisreduktion notwendig. Allerdings sollten Betroffene den Blutdruck weiterhin kontrollieren, um bei einem Anstieg rechtzeitig gegenregulieren zu können. Stellt sich die Hitze nur für wenige Tage ein, sei eine Anpassung der Medikamente meist nicht notwendig.

Auch bei Urlaubsreisen in Länder mit hohen Temperaturen rät die DHL®, Menschen mit Bluthochdruck vorzusorgen: Sie sollten längere Auslandsaufenthalte mit ihrem Arzt absprechen. Er kann vor Antritt der Reise notwendige Kontrolluntersuchungen durchführen. Es ist zu empfehlen, für eine ausreichende Menge an Medikamenten zu sorgen. Das Blutdruckmessgerät, die Medikamente, aber auch bestenfalls die medizinischen Unterlagen samt Auflistung der Wirkstoffe der verwendeten Medikamente sollte der Patient immer bei sich tragen. Darüber hinaus ist die Einnahme der Medikamente an die eventuelle Zeitverschiebung anzupassen, sodass keine Über- oder Untermedikation entsteht. „Menschen, die erst kürzlich einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten haben oder bei denen sich die Dosierung und Art der Medikamente aktuell geändert hat, raten wir von Reisen ab,“, warnt Predel. „Hier besteht besonderer Beobachtungsbedarf.“ Eine Temperatur- und Ortsveränderung bedeutet immer auch Stress und könne daher schädlich sein.

Quelle: Deutsche Hochdruckliga (idw)

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