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Ministerium: Kliniken für Rückgang bei Organspenden mitverantwortlich

Archivmeldung vom 14.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Organspende: Hoch umstritten da Körperteile bei lebendigem Leib entnommen werden (Hirntot ist nicht Tot).
Organspende: Hoch umstritten da Körperteile bei lebendigem Leib entnommen werden (Hirntot ist nicht Tot).

Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Das Bundesgesundheitsministerium macht die Krankenhäuser für die geringe Zahl von Organspenden in Deutschland mitverantwortlich. Das berichtet das ARD-Politikmagazin "Report Mainz". Auf Anfrage teilte das Ministerium mit, dass unter anderem "strukturelle und organisatorische Schwachstellen" sowie die "Arbeitsverdichtungen" in den Kliniken zur rückläufigen Zahl von Organentnahmen führten. Das Ministerium wies zudem darauf hin, dass auch die unzureichende Vergütung der Organentnahme für Kliniken eine Ursache für die zurückgehenden Spenderzahlen sei.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) werde daher bis Herbst 2018 einen Gesetzentwurf vorlegen, in dem "eine verbesserte Vergütung für Organentnahmen und eine Verbesserung der Situation der Transplantationsbeauftragten" in den Krankenhäusern erreicht werden soll. Mit den geplanten gesetzlichen Änderungen sollten "die Strukturen in den Krankenhäusern nachhaltig zugunsten der Organspende verbessert werden", so das Ministerium. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, wies Kritik an der Rolle der Krankenhäuser bei den Organspenden zurück. "Wir sehen nicht, dass die Kliniken das Problem sind. Die Kliniken sind seit Jahren sehr engagiert", sagte Baum dem ARD-Politikmagazin.

"Ich kann nicht beobachten, dass unsere Krankenhäuser aufgrund der Lasten der Aufwendungen, die mit Spendenprozessen verbunden sind, sich aus dem Spenderengagement zurückziehen." Auf die Frage, ob es auch an der unzureichenden Vergütung für Organentnahmen liege, dass zu wenige Organspenden realisiert würden, sagte Baum: "Die Kliniken engagieren sich für die Organspende, um Menschen zu helfen. Das Geld spielt nicht die Rolle, die in der Diskussion vielleicht manchmal aufgerufen wird." Die Kaufmännische Direktorin der Uniklinik Heidelberg, Irmtraut Gürkan, bestätigte, dass Organentnahmen für Kliniken ein großer Kostenfaktor seien: "Die Organentnahme ist ein Minusgeschäft", sagte Gürkan "Report Mainz".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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