Depression: Schlafapnoe behindert Therapie
Archivmeldung vom 25.07.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDepressionen, Suizidgedanken und ein mangelnder Behandlungserfolg könnte laut einer Studie des Medical College of Georgia at Augusta University auch auf eine obstruktive Schlafapnoe zurückzuführen sein. Das gilt auch, wenn die Betroffenen nicht in das bekannte Profil passen, also Männer mit Übergewicht, die schnarchen und tagsüber über Schläfrigkeit klagen. Details wurden im "Journal of Psychiatric Research" veröffentlicht.
Studie mit 125 Teilnehmern
Die Forscher wiesen eine klinisch relevante Erkrankung bei 14 Prozent der 125 erwachsenen Patienten mit einer schweren Depression, Schlaflosigkeit und Suizidgedanken nach. Bei der ursprünglichen Studie war eine bestehende Schlafapnoe ein Kriterium für den Ausschluss von der Teilnahme. Es ist bekannt, dass die Betroffenen häufiger an schweren Depressionen leiden. Wenig erforscht ist jedoch die Schlafapnoe bei Patienten mit schweren Depressionen.
Als die 125 Teilnehmer zu Hause mit einer Schlafstudie oder in einem Schlafzentrum untersucht wurden, wurde eine Schlafapnoe bei 17 Personen festgestellt. Weder das Ausmaß der Schläfrigkeit während des Tages noch Schlaflosigkeit sagten die Schwere der diagnostizierten Erkrankung genau voraus. Sechs der Betroffenen waren Frauen, nicht fettleibig. Sie berichteten eher von Schlaflosigkeit als von der klassischen Tagesschläfrigkeit.
Wahre Ursachen oft unerkannt
44 Prozent der Studienteilnehmer litten unter einer behandlungsresistenten Depression. Vier Personen, bei denen eine Schlafapnoe neu diagnostiziert wurde, litten unter schweren Symptomen. Von der Schlafapnoe betroffen waren eher Personen höheren Alters. Die Studienteilnehmer waren zwischen 18 und 65 Jahren alt. Sie wiesen zusätzlich Ähnlichkeiten in Bereichen wie Geschlecht und Alter auf.
An einer behandlungsresistenten Depression leiden laut dem korrespondierenden Autor W. Vaughn McCall rund 50 Prozent der Patienten mit schweren Depressionen. Bisher wurde laut dem Forscher nicht untersucht, ob eine obstruktive Schlafapnoe eine mögliche Ursache für eine behandlungsresistente Depression sein könnte.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann