Schon leichte Vitamin B12-Defizite schaden dem Gehirn
Archivmeldung vom 02.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer bis ins hohe Alter geistig fit bleiben möchte, sollte auf eine gute Versorgung mit Vitamin B12 achten. Denn schon leichte Defizite an dem lebenswichtigen Vitamin können offensichtlich Gehirnveränderungen nach sich ziehen.
Forscher von der Universität Oxford kamen in ihrer Studie mit 107 Personen im Alter von 61 bis 87 Jahren zu einer erschreckenden Erkenntnis: Nach einer Beobachtungszeit von 5 Jahren war bei den Senioren mit der niedrigsten Vitamin B12-Konzentration im Blutplasma eine deutliche Abnahme des Gehirnvolumens festzustellen. - Obwohl selbst in dieser Gruppe nach den gängigen Kriterien kein Mangel diagnostiziert wurde!
Gehirnveränderungen können wiederum ein frühes Kennzeichen für eine nachlassende Gedächtnisleistung sein. "Die Befunde unterstützen vorangegangene Untersuchungen, in denen wiederholt auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin B12-Mangel und verminderter geistiger Leistungsfähigkeit hingewiesen wurde", kommentierte der Dresdner Pharmakologe Prof. Joachim Schmidt von der Gesellschaft für Biofaktoren (GfB) die Studienergebnisse.
"Gerade bei älteren Menschen ist der Vitamin B12-Mangel ein unterschätztes Problem", warnt die GfB. Denn im Alter sei oftmals die Aufnahme des Vitamins aus der Nahrung gestört: "Die Bildung von Magensäure nimmt häufig ab", erläuterte Schmidt. Da die Säure aber notwendig sei, um Vitamin B12 aus der Nahrung herauszulösen, könne der Biofaktor nicht in den erforderlichen Mengen in den Körper geschleust werden. Außerdem benötigt das Vitamin B12 ein Transportmolekül, den so genannten Intrinsic-Faktor, um vom Darm ins Blut zu gelangen. Wird dieser Faktor im Magen nur eingeschränkt produziert, ist ebenfalls ein Vitamin-Mangel vorprogrammiert. Auch einige Medikamente, wie Magensäureblocker (z.B. Omeprazol) oder das häufig verordnete Diabetes-Medikament Metformin, stören die Vitamin B12-Aufnahme, weiß der Apotheker Uwe Gröber.
In diesen Fällen sei eine Vitamin-Ergänzung das Mittel der Wahl, rät die Gesellschaft für Biofaktoren.
Quelle: Gesellschaft für Biofaktoren (GfB)