Alkoholsucht: Die Nulltoleranz wackelt
Archivmeldung vom 15.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlSüchtige können nicht kontrolliert trinken. Dies war lange Zeit eherner Lehrsatz von Suchttherapeuten. Für sie konnte das Ziel aus der Alkoholsucht nur absolute Abstinenz sein. Seit einigen Jahren aber hat die Methode des "Kontrollierten Trinkens" sich Respekt verschafft.
In einem Zehn-Stufen-Programm
setzen sich die Patienten mit ihrem Alkoholkonsum kritisch
auseinander, um ihn schließlich eigenständig zu drosseln.
"Aus psychotherapeutischer Sicht kann es durchaus sinnvoll sein,
einem Süchtigen zunächst Zieloffenheit bei der Suchtbekämpfung
anzubieten", sagt Professor Dr. Michael Klein von der
Kompetenzplattform Sucht in Nordrhein-Westfalen in der "Apotheken
Umschau". Immer wieder werden mit dieser Methode Menschen erreicht,
die der Gedanke an "Nie wieder Alkohol" bislang vor jeder
Suchttherapie zurückschrecken ließ. Kritiker sind aber nach wie vor
zahlreich. Professor Dr. Michael Soyka von der Psychiatrischen Klinik
der Universität München etwa will allenfalls eine
"schadensbegrenzende Strategie" für hoffnungslosen Rückfallpatienten
gelten lassen.
Quelle: Pressemitteilung Apotheken Umschau