"Der Impfstoff muss in den Arm", sagt Kölner Impfarzt Zastrow - "Und wenn ich dafür gegen etwas verstoßen muss."
Archivmeldung vom 11.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFür Jürgen Zastrow, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Köln und leitender Impfarzt in einem Impfzentrum, ist klar: "Entscheidend ist, dass möglichst viel Impfstoff in möglichst viele Menschen kommt", sagte Zastrow in der ARD-Talksendung "maischberger. die woche". "Und wenn ich dafür gegen etwas verstoßen muss, dann tue ich das leider auch".
Er sei in erster Linie Arzt und habe medizinisch-epidemiologische Überlegungen. "Der Impfstoff muss in den Arm", sagte Zastrow. "Wir haben in Köln keinen Impfstoff verworfen. Wir haben von Anfang an mehr Impfdosen rausgezogen, als vorgesehen war. Da haben wir ständig gegen Erlasse verstoßen."
Der Impfarzt plädierte dafür, bei der Impf-Reihenfolge künftig pragmatischer zu sein. Es sei richtig gewesen, zunächst die Menschen in Alten- und Pflegeheimen zu impfen. Jetzt rückten aber die Kontaktpersonen und das medizinische Personal in den Vordergrund. "Es wird weiter eine Reihenfolge geben müssen, aber die müssen wir immer wieder neu denken und zwar in Zusammenarbeit mit den Statistikern und Epidemiologen. Aber starr darf das auf keinen Fall sein und das ist immer das Risiko mit den Ministerien vor Ort."
Quelle: ARD Das Erste (ots)