Passivrauchen gefährdet Kinderleben
Archivmeldung vom 27.11.2010
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtJährlich sterben weltweit über 600.000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens. Mehr als ein Viertel davon sind Kinder. Das haben Wissenschaftler um Mattias Öberg vom Karolinska-Institut in Stockholm in einer Studie herausgefunden. Die Forscher werteten umfangreiche Daten des Jahres 2004 aus. Das medizinische Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte jetzt die Ergebnisse dieser Studie über die Bedeutung des Passivrauchens für die nicht rauchende Bevölkerung.
Rauchen kann tödlich sein - dies ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Doch auch die Risiken des Passivrauchens sind groß. Jeder Raucher gefährdet also nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen. 40 Prozent der Passivraucher weltweit sind Kinder. Sie sind besonders durch die schädlichen Substanzen im Tabakrauch gefährdet, weil ihr Organismus noch nicht ausgereift ist und sie eine höhere Atemfrequenz haben als Erwachsene. Wie die Studie von Öberg bestätigt, sterben jährlich weltweit 600.000 Menschen an den Folgen des passiven Rauchens. Die häufigsten Todesursachen sind dabei Herzkrankheiten, Asthma und Lungenkrebs. Passivrauchende Kinder versterben besonders häufig an Atemwegserkrankungen.
„Eltern wollen eigentlich nur das Beste für ihre Kinder. Leider muss aber in Deutschland fast die Hälfte aller Kinder zu Hause passiv mitrauchen. Sie werden damit einem erheblichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt“, sagt Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Eltern haben außerdem eine große Vorbildfunktion: Wenn beide Elternteile rauchen, fangen die Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit später selbst an zu rauchen.“ Ein Drittel aller Krebserkrankungen ist auf das Rauchen zurückzuführen - ein Risikofaktor, der sich vermeiden lässt.
Die Deutsche Krebshilfe rät: Raucher sollten auf keinen Fall in der Nähe von Kindern rauchen, auch nicht am offenen Fenster in der Wohnung oder im Auto. Denn die Schadstoffe des Tabakrauchs setzen sich an Wänden, Möbeln oder Textilien ab. Lüften oder Lüftungsanlagen sind nicht geeignet, um die Belastung mit krebserregenden und anderen giftigen Stoffen aus dem Tabakrauch angemessen zu beseitigen. Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, erhält umfangreiches Informationsmaterial bei der Deutschen Krebshilfe unter 02 28 / 7 29 90 0 .
Quelle: Deutsche Krebshilfe e. V.