Coronavirus: Forscher nutzen Heimcomputer
Archivmeldung vom 04.03.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Volunteer Computing Project "Folding@Home" (FAH) der Stanford University soll das neue Coronavirus entschlüsseln. Dabei stellen Freiwillige die Rechen-Power ihrer Heimcomputer zur Verfügung, um eine Simulation der Faltung von Proteinen zu ermöglichen. Ziel ist es, Therapien von Lungenkrankheiten zu entwickeln, die vom aktuellen Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst werden.
Protein ändert ständig seine Form
Die Infektion beginnt in der Lunge, wenn ein sogenanntes Spike-Protein auf der Oberfläche des Virus an ein Rezeptor-Protein andockt. Proteine sind nicht unbeweglich. Sie schlängeln, falten und entfalten sich - sie ändern ständig ihre Form. Um herauszufinden, was das Spike-Protein im menschlichen Körper anrichtet, genügt es nicht, nur eine seiner Formen zu studieren. Es müssen alle berücksichtigt werden. Ist mehr bekannt über das Bewegungsverhalten, so lässt sich eine Therapie entwickeln, hoffen die Forscher.
Die Experten setzen bei der Vernetzung auf normale Computer, deren CPU geeignet ist. Um sich an dem Projekt zu beteiligen, muss die FAH-Software heruntergeladen werden. Dann wird ungenutzte Rechenleistung abgezweigt und dem Netzwerk zur Verfügung gestellt. Ein Forscher-Team nutzt die Simulationsergebnisse, um die potenziellen Angriffsziele für Medikamente auszumachen. Weltweit sind rund 90.000 Menschen an COVID-19 erkrankt, wie die Infektion mit SARS-CoV-2 genannt wird. Mehr als 3.000 Menschen starben bereits daran. Die Symptome sind Husten, Fieber und Atemnot.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens