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Modellierer Nagel: Schon nach fünf statt erst nach sechs Monaten boostern

Archivmeldung vom 03.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Würfeln, Zufall, Willkühr (Symbolbild)
Würfeln, Zufall, Willkühr (Symbolbild)

Bild: Jorma Bork / pixelio.de

Der Informatiker und Modellierer Kai Nagel rät zu einer Verkürzung des Abstandes zwischen Zweit- und Auffrischimpfung. "Generell würde ich mir wünschen, dass wir bei Impfkampagnen die Effekte der Saisonalität noch stärker berücksichtigen, also selbst wenn ein Booster nach sechs Monaten vielleicht medizinisch optimal ist, diesen Abstand zugunsten der Pandemiebekämpfung unter bestimmten Umständen zu verkürzen", sagte der Professor der Technischen Universität Berlin im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Der Vorschlag sei, die geltende Empfehlung "nach sechs Monaten" weicher zu interpretieren im Sinne von "nach 6 Monaten plus/minus einen Monat" - also schon mit einem Abstand von fünf Monaten zu boostern.

Wenn es gelänge, täglich ein Prozent der Bevölkerung bei einem Impfabstand von mindestens fünf Monaten zu boostern, könnte der sogenannte R-Wert allein dadurch um 0,15 gesenkt werden, erläuterte der Wissenschaftler. Erhielten gar zwei Prozent pro Tag ihre Auffrischimpfung nach fünf Monaten, senkte dies den R-Wert sogar um 0,3.

Bund und Länder hatten am Donnerstag die Zielmarke von 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten ausgegeben. Im Beschlusspapier ist von "fristgerechten" Zweit- oder Auffrischimpfungen die Rede, von einer Verkürzung der Sechs-Monate-Regel ist allerdings nichts zu lesen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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