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Beeren und Pilze aus dem Wald vor dem Verzehr waschen

Archivmeldung vom 11.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
  Bildquelle: aboutpixel.de / frisch aus (dem) wald © regine schöttl
Bildquelle: aboutpixel.de / frisch aus (dem) wald © regine schöttl

Wenn im Sommer und im Herbst die Früchte des Waldes reifen, werden aus Spaziergängern schnell Sammler. Ein Korb voller Beeren oder Pilze ist die Krönung jedes Wochenendausflugs. Doch Wildfrüchte sollten nicht an Ort und Stelle gegessen werden, raten Hamburgs Apothekerinnen und Apotheker. Denn Heidelbeeren, Himbeeren oder Pilze können mit gefährlichen Erregern kontaminiert sein.

„Beeren und Pilze aus dem Wald sollten nicht ungewaschen verzehrt werden“, sagt Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins. „Auf den Früchten können die Eier des Fuchsbandwurms vorkommen.“ Werden die Mitbringsel aus der Natur gründlich gewaschen, besteht laut Graue allerdings keine Ansteckungsgefahr. „Auch das Erhitzen beim Kochen und Braten zerstört die Erreger.“

Zwar sind - je nach Region - viele Füchse mit dem Bandwurm infiziert. Auf Menschen wird der Erreger jedoch vergleichsweise selten übertragen: Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts infizieren sich pro Jahr weniger als 30 Personen mit dem Fuchsbandwurm. Wird die Erkrankung festgestellt, müssen die Betroffenen allerdings meist lebenslang therapiert werden. Denn die Finnen des Bandwurms befallen Leber, Lunge und Gehirn und zerstören schleichend das Gewebe der Organe. Daher ist die so genannte alveoläre Echinokokkose eine meldepflichtige Erkrankung.

Neben dem Infektionsrisiko besteht beim Sammeln von Früchten oder Pilzen auch Verwechslungsgefahr mit nicht genießbaren Arten: „Grundsätzlich sollten nur solche Waldfrüchte gegessen werden, die einem bekannt sind“, sagt Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. „Wer sich unsicher ist, sollte besser die Finger von den Pflanzen lassen“, rät der Apotheker.

Für Pilze gilt dieselbe Empfehlung, da der Verzehr einiger Pilzarten lebensgefährlich sein kann. „Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden“, so Töbing. Neben Vereinen bieten auch einige Apotheken während der Pilzsaison von August bis Oktober eine Pilzberatung an.

Quelle: Gesundheit Adhoc

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