Bundesärztekammer fordert Prüfung auf Staatsexamen-Niveau für ausländische Ärzte
Archivmeldung vom 24.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundesärztekammer (BÄK) fordert eine intensivere Prüfung ausländischer Ärzte. "Dazu sollte man die dritte Prüfung des Staatsexamens zugrunde legen", sagte BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir sollten sicherstellen, dass ausländische Ärzte einen möglichst hohen Kenntnisstand haben." Montgomery schließt sich damit Forderungen der niedersächsischen Landesärztekammer an, ausländische Mediziner besser zu prüfen.
Wichtig sei vor allem, dass alle Teilgebiete abgedeckt werden. "Das derzeitige Verfahren, bei dem es lediglich darum geht, anhand vorgelegter Diplome und gegebenenfalls auch durch Berufserfahrung eine Gleichwertigkeit mit dem deutschen Qualifikationsstandard festzustellen, reicht nicht." Es müsse überprüft werden, dass ein ausländischer Arzt über den gleichen Kenntnisstand verfüge wie ein deutscher Arzt am Ende seines Studiums.
Eine Nachbesserung bei der Überprüfung von Sprachkenntnissen lehnte Montgomery dagegen ab. Der BÄK-Präsident räumte ein: "Wir haben in der Vergangenheit tatsächlich feststellen müssen, dass diese Prüfungen nicht immer mit der nötigen Schärfe durchgeführt wurden." Mittlerweile werde in der Fachsprache statt dem B2-Level, also Umgangssprache-Niveau, das höhere C1-Niveau geprüft. Montgomery hält es jedoch für ausreichend, wenn dies lediglich für die Fachsprache gelte: "Ein grundsätzliches C1-Sprachniveau zu fordern, maßen wir uns nicht an."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)