Studie: Zunehmende Antibiotikaresistenz eine der führenden Todesursachen weltweit
Archivmeldung vom 25.01.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittAntibiotika-resistente Keime haben im Jahr 2019 Schätzungen zufolge 1,27 Millionen Menschen getötet. 4,95 Millionen weitere Todesfälle sind durch solche mitverursacht worden. Dies macht die Antibiotikaresistenz zur dritthäufigsten Todesursache weltweit, ergibt eine aktuelle Studie. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Bakterien haben demnach immer Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt. Doch der heutige übermäßige Einsatz der gleichen Antibiotika ermöglicht Bakterien, sich noch schneller an sie anzupassen, was dazu führt, dass immer mehr Infektionen nicht mehr auf traditionelle (oder sogar auf Reserve-) Antibiotika ansprechen. Dabei zeigt die Studie ein besonders hohes Risiko für Kinder unter fünf Jahren (20 Prozent der Todesfälle). Forscher schlagen Alarm, denn heutzutage töten Antibiotikaresistenzen jährlich mehr Menschen als AIDS oder Malaria.
„Diese neuen Daten enthüllen das wahre Ausmaß des Problems von Antibiotika-Resistenzen global und sind ein klares Signal, dass wir jetzt handeln müssen, um die Bedrohung zu bekämpfen“, sagte Mitautor Chris Murray von der University of Washington.
Frühere Schätzungen hatten bis 2050 zehn Millionen Todesfälle pro Jahr aufgrund von Antibiotikaresistenz vorhergesagt, „aber wir wissen jetzt sicher, dass wir dieser Zahl bereits viel näher gekommen sind als wir dachten“, so Murray ferner. Deswegen seien schnellstmöglichst neue Maßnahmen und Innovationen erforderlich.
Die Forscher analysierten Daten zu 23 verschiedenen Bakterienarten und 88 Erreger-Wirkstoff-Kombinationen aus 204 Ländern für das Jahr 2019. Dies deckte schließlich 471 Millionen Infektionsdaten ab. Die Ergebnisse sind kürzlich im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht worden."
Quelle: SNA News (Deutschland)