Krankes Herz, kranke Seele
Archivmeldung vom 31.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas haben Bombennächte mit Herzinfarkten gemeinsam? Beide können zu sogenannten »posttraumatischen Belastungsstörungen« (PTBS) führen. Das haben Wissenschaftler um Professor Dr. Karl-Heinz Ladwig vom Helmholtz-Zentrum in München herausgefunden, berichtet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe vom 1. April 2009.
Obwohl die Herzprobleme mit Hilfe eines implantierbaren Defibrillators behoben worden waren, zeigte sich in einer bestimmten Patientengruppe eine erhöhte Sterblichkeit. Die Patienten in dieser Gruppe litten zusätzlich an einer PTBS. Zu den typischen Beschwerden dieser Erkrankung gehört vor allem, dass die Betroffenen in ihrer Erinnerung das schreckliche Erlebnis immer und immer wieder durchleben, so als würde es gerade stattfinden. Einige vermeiden auch Orte oder Tätigkeiten, die mit dem schrecklichen Ereignis zusammenhängen. Und viele kommen in ihren Gedanken nicht von ihrer Krankheit los, sie grübeln immer wieder über sie nach.
Doch Professor Ladwig schätzt die Perspektiven für PTBS-Patienten bei ausreichender Hilfe optimistisch ein: »Man kann mit relativ einfachen Mitteln die negativen Gedanken wieder in den Griff bekommen, wenn man darüber redet.« So stellten Selbsthilfegruppen eine wertvolle Stütze für die Betroffenen dar. Viele der Patienten erlebten dann einen ganz guten Verlauf und bräuchten keine große Hilfestellung mehr. Und auch Angehörige übernehmen eine wichtige Rolle. In schwierigen Fällen kann eine Psycho- und Verhaltenstherapie sinnvoll sein.
Quelle: Neue Apotheken Illustrierte