Warnung vor Diabetes-Mittel - Knochen werden brüchig
Archivmeldung vom 22.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie beiden umsatzstarken Diabetes-Mittel Avandia und Avandamet haben zwei neuen Studien zufolge eine schwerwiegende Nebenwirkung: Frauen, die die Medikamente nehmen, erleiden deutlich häufiger Knochenbrüche.
In den USA hat der Hersteller GlaxoSmithKline
bereits eine Warnung an Ärzte und Apotheker verschickt. In dem Brief,
der NDR Info vorliegt, heißt es, dass vor allem Brüche an Oberarm,
Hand und Fuß bei Frauen überdurchschnittlich oft aufgetreten seien.
Männer sind offenbar nicht so stark betroffen.
Für Deutschland bereiten nach Informationen von NDR Info die
zuständigen Behörden einen so genannten "Rote-Hand-Brief" vor. Darin
werden Ärzte über bekannt gewordene, schwerwiegende Nebenwirkungen in
Kenntnis gesetzt. Die Zeitschrift Arznei-Telegramm hat bereits eine
Warnung verschickt. Sie rät von der Anwendung der Mittel ab.
GlaxoSmithKline bestätigte NDR Info die Ergebnisse der Studien. Das
Unternehmen berate zur Zeit mit den zuständigen Behörden darüber,
welche Konsequenzen daraus gezogen werden.
Die Warnungen vor den Medikamenten könnten bei GlaxoSmithKline, dem zweitgrößten Pharmaunternehmen der Welt, zu finanziellen Einbußen führen. Avandia und Avandamet gehören zu den lukrativsten Medikamenten des Konzerns. Insgesamt nehmen weltweit etwa zehn Millionen Menschen die Mittel ein. Allein mit Avandia erwirtschaftete GlaxoSmithKline im vergangenen Jahr weltweit einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro. Das entspricht mehr als sechs Prozent des Gesamtumsatzes.
Quelle: Pressemitteilung NDR Norddeutscher Rundfunk