Wirksamkeit der Fußreflexzonentherapie bei Gonarthrose belegt
Archivmeldung vom 16.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie fachgerechte Behandlung der korrespondierenden Fußreflexzonen kann nachweislich Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen bei moderater Kniearthrose lindern. Das zeigt eine am Kompetenzzentrum Naturheilverfahren des Universitätsklinikums Jena (UKJ) durchgeführte Studie.
Im Rahmen einer Doktorarbeit untersuchte dabei Catharina Güttner bei 30 Patienten mit einer mittelschweren Kniegelenksarthrose die Wirksamkeit der Fußreflexzonentherapie auf das Schmerzempfinden und die Beweglichkeit des erkrankten Gelenks.
Über einen Zeitraum von sechs Wochen erhielten die Probanden jeweils 12
Behandlungen, also zweimal wöchentlich eine therapeutische Massage der dem
Kniegelenk assoziierten Fußreflexzonen. Zur Überprüfung der Wirksamkeit wurden
in der Studie als Vergleichszeiträume auch sechs Wochen vor der Behandlung und
acht Wochen danach erfasst. Dabei wurde sowohl das subjektive Urteil der
Patienten zu ihrem jeweiligen Schmerzempfinden erfragt als auch die
Schmerzintensität anhand mehrerer Erhebungsverfahren gemessen. Gleichzeitig
wurde die Beweglichkeit des arthritischen Knies geprüft und verglichen. "In
beiden Aspekten zeigten sich während und nach der Fußreflexzonentherapie
deutliche Verbesserungen: Die Schmerzintensität ging um mehr als zwei Drittel
zurück und die Beweglichkeit (Beugung) des Kniegelenks konnte um 12 Grad
verbessert werden", erklärt Prof. Dr. Christine Uhlemann, Betreuerin der Arbeit,
die erzielten Resultate. Fast alle Probanden (92 Prozent) gaben nach der
Therapieserie an, dass sich ihr Zustand gebessert habe.
"Das sind
wirklich verblüffende Ergebnisse, denn faktisch haben wir damit erstmals
nachvollziehbare Hinweise auf die Wirksamkeit der Fußreflexzonentherapie
erbracht", so Prof. Uhlmann, die am UKJ das Kompetenzzentrum Naturheilverfahren
leitet. Die Daten würden auch nahe legen, dass die Wirksamkeit der
Fußreflexzonentherapie über einen Placebo-Effekt hinausgeht: "Wir haben einen
massiven Rückgang der Schmerzintensität um 75 Prozent beobachtet. Sowohl der
Belastungsschmerz als auch der Anlaufschmerz der betroffenen Region nahmen
signifikant ab", so Uhlemann. "Der Ruheschmerz, also die Intensität der
Schmerzen, die auch bei Nichtbelastung des Knies auftreten, ging nach der
Therapie sogar auf Null zurück." An Referenzpunkten, also nicht durch die
Fußreflexzonentherapie stimulierten Bereichen, waren dagegen keine Veränderungen
der Schmerzintensität zu beobachten. "Das zeigt, dass durch die Therapie
tatsächlich nur der betroffene Bereich, das erkrankte Knie, beeinflusst wurde",
erklärt Prof. Uhlemann.
Die Fußrexflexzonentherapie basiert auf der
Annahme, dass alle inneren Organe und Strukturen des Bewegungssystems auf den
Fußflächen eine so genannte "Repräsentation" haben - einen Bereich, dessen
Stimulation auf das betreffende Organ oder den Körperteil indirekte Auswirkungen
hat, indem durch die Massage die "Selbstheilungskräfte" im Sinne der
Autoregulation aktiviert werden. Einen neurophysiologischen Beweis dafür gibt es
allerdings nicht. Umgekehrt würden sich in diesen Bereichen am Fuß Erkrankungen
und Störungen der jeweiligen Organe oder Körperteile durch Veränderungen (z. B.
Verhärtungen) des Gewebes äußern und tasten lassen.
In der Studie wurde
der dem arthritischen, also von einer schmerzhaften und mit
Bewegungseinschränkungen verbundenen Erkrankung betroffenen, Kniegelenk
zugeordnete Fußsohlenbereich durch Massage stimuliert. Durch diese Stimulation
konnten nachweislich die Schmerzen verringert und die Beweglichkeit des Knies
gesteigert werden.
"Wir haben damit gezeigt, dass mittels einer
Fußreflexzonentherapie sowohl Schmerzen als auch mittlere Funktionsstörungen am
Knie verbessert werden können", fasst Christine Uhlemann zusammen. "Allerdings
werden wir in schwereren Fällen von Arthrose mit Hilfe der Fußreflexzonenmassage
nicht helfen können."
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.