Infektiologe: Werden dauerhaft Corona-Erkrankungen und Todesfälle haben
Archivmeldung vom 21.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Kölner Infektiologe Gerd Fätkenheuer hält eine vollkommene Beseitigung des Coronavirus für ausgeschlossen. "Es wäre illusorisch anzunehmen, wir könnten das Virus zu 100 Prozent beseitigen. Das geht nicht. Wir werden es dauerhaft mit Infektionen, Erkrankungen und Sterbefällen zu tun haben", sagte Fätkenheuer dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Der 65-Jährige macht sich zudem "große Sorgen" über mögliche weltpolitische Auswirkungen der Pandemie. Mit Blick auf die USA bemerkte er: "Die "Führungsmacht der freien Welt" hat die Bewährungsprobe nicht bestanden - zumindest aus der Perspektive jener, die selbst keine vergleichbaren Mittel haben, einer Bedrohung wie durch Corona Herr zu werden. In der Krise gewinnt das autoritäre Modell an Attraktivität. Denn, so ist doch der Eindruck: Die Chinesen haben es hingekriegt."
Die jüngste Impfstoff-Zulassung in Russland sieht Fätkenheuer kritisch: "Furchtbar ist das, was Wladimir Putin gerade mit der Zulassung eines nicht ausreichend getesteten Impfstoffs macht. Er spielt russisches Roulette." Zudem spiele er "Donald Trump in die Hände. Der Druck auf die Biotech-Firmen und die Zulassungsbehörden, weitere Anti-Corona-Präparate auf den Markt zu werfen, steigt dadurch enorm." Trump wolle "die Corona-Gefahr ja mit allen Mitteln noch vor der Präsidentschaftswahl aus den Köpfen der US-Bürger heraushaben."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)